Ausgekontert

Reihenweise Klasse-Aktionen; am Ausscheiden schuldlos: Timo Hildebrand

Der VfB Stuttgart verfing sich ein ums andere Mal im engen Abwehrgeflecht des FC Parma und war auch hilflos gegen die brandgefährlichen Konter, die der gegen den Abstieg kämpfende Serie-A-Klub ab der zweiten Halbzeit fuhr. Hildebrand hielt die Partie lange Zeit offen.

Als Kuranyi in der dritten Minute nur knapp die Führungschance für die Stuttgarter verpasste, war nicht abzusehen, dass sich den Schwaben nicht mehr allzu viele Möglichkeiten dieses Kalibers bieten sollten. Voller Eifer, aber ohne die erforderliche Übersicht rannten sich die Gastgeber immer wieder im Abwehrgeflecht der Italiener fest. Der FC Parma investierte nicht viel in eigene Angriffsbemühungen, beschränkte sich fast ausschließlich - und erfolgreich - auf die Verhinderung eines Gegentreffers. Erst unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff erarbeiteten sich die Stuttgarter zwei torgefährliche Situationen, die jedoch ohne zählbares Resultat blieben. Vranjes’ Schuss ging übers Tor und Meiras Schussversuch wurde abgeblockt.

Mit wesentlich mehr Zug zum gegnerischen Tor wartete der FC Parma in den zweiten 45 Minuten auf, was Timo Hildebrand Gelegenheit verschaffte, sein Können zu zeigen. Insgesamt wurde die Partie nun offener, auch Stuttgart kam schneller an den Strafraum des Kontrahenten. Das Kreieren klarer Tormöglichkeiten blieb indes das Manko der Schwaben. Parmas Konter jedoch gewannen an Schärfe, woran auch die Dezimierung der Norditaliener (81., Rot für Paolo Cannavaro nach gefährlichem Einsteigen mit gestreckten Beinen) nichts änderte. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit verhinderte Hildebrand zum wiederholten Mal einen Rückstand, indem er Brescianos Schuss mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte.

Ein weiter Pass aus Parmas Hälfte heraus leitete den K.o. der Stuttgarter ein. Marchionni und Gilardino demonstrierten mit ihrem Zusammenspiel genau das, was der Sammer-Elf an diesem Abend fehlte: Kühler Kopf und Übersicht. Marchionni brachte das Leder über die Linie (98.). Ein weiteres Tor der Italiener lag bei Chancen der beiden an der 1:0-Führung beteiligten Akteure noch vor dem zweiten Teil der Verlängerung in der Luft. Unglücklich für den VfB, dass einem Treffer Kuranyis gleich nach Wiederanpfiff wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung versagt blieb. Die Hoffnung, Parmas Abwehr noch zwei Mal überwinden zu können, verflüchtigte sich danach endgültig wie auch viele der enttäuschten Anhänger im Stadion. Pisanus 2:0, nach einem Überzahl-Konter in der 116. Minute, schloss das UEFA-Cup-Kapitel 2004/05 für den VfB endgültig.