Europa League 2005/2006 - Halbfinale - Do., 20.04.2006 - 20:30 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Eine dünne Basis

Scheiterte mit einem wuchtigen Kopfball an Sevillas Schlussmann: Marcelo Bordon

Scheiterte mit einem wuchtigen Kopfball an Sevillas Schlussmann: Marcelo Bordon

Scheiterte mit einem wuchtigen Kopfball an Sevillas Schlussmann: Marcelo Bordon

Mehr als 70 Minuten folterten beide Teams das Publikum mit unergiebigen Positionskämpfen im Mittelfeld. Im Endspurt konnte Schalke dann noch einmal zulegen, verpasste jedoch einen Torerfolg. Krstajic minderte durch seinen Aussetzer die Chancen der Knappen für das Rückspiel.

Nach dem Abpfiff musste man schwarz sehen für königsblau. Gegen den FC Sevilla waren die Momente rar gesät, in denen die Schützlinge von Mirko Slomka sich der Umklammerung des Gegners entziehen und brauchbare Torchancen entwickeln konnten. Optisch hatten die Schalker, bei denen Lincoln und Kuranyi zunächst nur auf der Bank saßen, im eigenen Stadion natürlich ein Übergewicht. Außer einem Asamoah-Schuss aus der 8. Minute, der Gäste-Keeper Palop eine Blitzreaktion abforderte, sprang im ersten Spielabschnitt jedoch keine nennenswerte Möglichkeit heraus. Den destruktiv auftretenden Gästen glückte ebenfalls nur ein verheißungsvoller Ausflug vor des Gegners Tor. Und auch in jener Situation war Endstation beim Keeper: Rost wehrte den Schuss von Navas souverän ab (39.). Pech für die Spanier, dass der gerade wieder genesene Stürmer Kanoute nach einer halben Stunde Spielzeit erneut verletzt vom Platz musste.

Lincoln ersetzte mit Wiederanpfiff den blass gebliebenen Altintop, wesentlich besser wurde das Spiel der Schalker zunächst jedoch nicht. Dass Kuranyi nach 65 Minuten für Varela eingewechselt wurde, fiel ebenfalls nicht auf. Erst 20 Minuten vor dem Abpfiff tat sich etwas, wurde die Angelegenheit interessanter und Schalke gefährlicher. Im Mittelpunkt dieses Aufschwunges stand Lincoln, dem sich zwei gute Einschussmöglichkeiten boten; Sevillas Schlussmann war jedoch nicht zu überwinden. Ein dummer Aussetzer Krstajics, der Navas den Ellenbogen ins Gesicht rammte, verdarb den guten Eindruck, den Schalke sich gerade erworben hatte. Die berechtigte Rote Karte verhindert den Einsatz des Innenverteidigers im Rückspiel. Trotz Unterzahl sollten die Knappen aber noch eine ausgezeichnete Torchance verbuchen. Nach einer Lincoln-Ecke köpfte Bordon wuchtig aufs Sevilla-Gehäuse, doch Palop parierte prächtig (84.). Einem aussichtsreichen Gegenstoß der Gäste bereitete Rost ein aus Schalker Sicht glückliches Ende. Das 0:0 bildete eine dünne Basis für das Erreichen des Finales. Positivster Aspekt war, dass man zu Hause kein Gegentor kassierte.

Da macht man den Rudi Völler zum Kasper von Christoph Daum und nun sucht man noch einen Kasperl für den Kasper! Unglaublich, was hier geschieht.

— Europameister Hans-Peter Briegel über die Bundestrainer-Suche des DFB 1998.