Europa League 2005/2006 - Halbfinale - Do., 27.04.2006 - 21:30 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0FT - 0 : 0Verl. - 0 : 0

Kein Durchkommen

Schalkes Bester in Sevilla: Marcelo Bordon

Schalkes Bester in Sevilla: Marcelo Bordon

Schalkes Bester in Sevilla: Marcelo Bordon

Sevilla gegen Schalke, oder die spannende Frage: Wie kreiere ich gute Torchancen? Beide Teams bestätigten, was schon in der Veltins-Arena ins Auge fiel. Die Defensivkräfte hüben wie drüben hielten ihre Gegner in Schach.

In der Anfangsphase drängten die Gastgeber immerhin vehement auf ein schnelles Tor und wirbelten die Abwehr der Knappen durcheinander. Zwingende Einschussmöglichkeiten blieben jedoch aus und Schalke beruhigte das Spiel, das sich zunehmend ins Mittelfeld verlagerte. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein war die Partie geprägt von einem verbissenen Fight um Feldvorteile, mit leichten optischen Vorteilen für die Gastgeber. Denen jedoch, wie den Schalkern, die Mittel zum Knockout fehlten. Ab und an setzten die Knappen recht nett anzusehende Kombinationen in die gegnerische Hälfte an. Die Einzelkämpfer Asamoah und Kuranyi bekamen allerdings keine brauchbaren Vorlagen, weder über die Außenpositionen, noch aus der Zentrale. Sevillas dichte Abwehrreihen stopften jede Lücke. Mirko Slomka brachte gegen Ende der regulären Spielzeit noch Larsen, zuvor hatte bereits Varela Bajramovic ersetzt, um vorne eine weitere Anspielstation zu schaffen. Aber das Problem der mangelhaften Anspiele in die Spitze blieb.

Ebbe Sands Einwechslung für den emsigen, aber ohne Durchschlagskraft wirkenden Asamoah sollte Schalkes Angriff noch einmal zusätzliche Impulse geben. Jedoch, zu diesem Zeitpunkt einigermaßen unerwartet, glückte dem Sechsten der Primera Division der entscheidende Schlag. Ein schneller Gegenstoß über die rechte Seite brachte Navas in Ballbesitz. Der schlug einen weiten Diagonalpass an das entblößte rechte Strafraumeck der Schalker, wo der einsam lauernde Puerta das Leder mit dem linken Außenrist volley nahm. Rost konnte sich strecken wie er wollte, die angeschnittene Kugel war unerreichbar und drehte sich zielsicher ins lange Eck (101.). Verzweifelt versuchte Schalke das Ruder noch herumzureißen, kam sogar durch Varela und Bordon noch zu zwei Kopfballmöglichkeiten, die jedoch Sevilla-Keeper Palop sicher abfing. Die Spanier feierten den Finaleinzug nach Schlusspfiff mit einem gigantischen Feuerwerk; Schalkes Lunte war schon vorher von Sevillas Abwehr erstickt worden.

Ich bin kein Prophet, aber ich weiß nicht, ob so eine Chance so schnell wieder kommt.

— Andreas Möller, Schalke 04, zum Bundesliga-Finale 2001.