Europa League 2006/2007 - Achtelfinale - Do., 08.03.2007 - 19:00 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Ohne Not den Faden verloren

Spielte alle Hauptrollen gleichzeitig:
<br><br>Karim Haggui

Spielte alle Hauptrollen gleichzeitig:

Karim Haggui

Spielte alle Hauptrollen gleichzeitig:

Karim Haggui

Das ersehnte Auswärtstor war schon im ersten Durchgang möglich, durch einen dummen Konter aber lag Leverkusen zur Pause zurück. Danach wurde Bayers Eifer endlich profitabel. Haggui traf zum Ausgleich und brachte sein Team auf den besten Weg. Doch was der Tunesier aufgebaut hatte, riss er bald darauf selbst wieder ein.

Bayer fand recht ordentlich in die Partie und hatte durchaus Anteil am zu Beginn unterhaltsamen Kräftemessen. Auffälligster Mann war Bernd Schneider, der auf der rechten Seite einigen Wirbel erzeugte und je einmal Haggui (3.) und Simon Rolfes (6.) mit verwertbaren Zuspielen versorgte. Eher führte sogar Leverkusen das Zepter über den Rasen, als urplötzlich doch der RC Lens in Führung ging. Der Brasilianer Hilton beschleunigte einen Konter mit einem öffnenden Pass auf Monterrubio. Von Haggui ganz allein gelassen stand dieser nicht nur frei vor dem Tor, sondern musste auch nur noch kurz lupfen, weil Adler etwas voreilig aus dem Kasten gekommen war (17.). Der Rückstand war reichlich unnötig für Bayer, das aber auch nicht in Panik verfiel, sondern den etwas biederen Franzosen einfach weiter auf den Leib rückte. Gegen Ende des Durchgangs kam der Ausgleich allmählich in Betracht. Schon Barnetta verpasste eine Hereingabe nur um einen Meter, und Voronin vergab dann eine richtig gute Chance, indem er am Strafraumeck zum Drehschuss kam und das lange Eck nicht optimal anvisierte (36.). Im Gegenzug meldete sich auch Lens noch einmal zurück, als Didane Castro an die Brust köpfte. Fleißiger und konsequenter blieben bis zum Wechsel aber die Gäste, wodurch der Zwischenstand doch reichlich glücklich wirkte.

Zurück auf dem Platz übernahm die Werkself sofort wieder das Kommando. Auf Vorarbeit von Babic kam Rolfes fast aussichtsreich zum Schuss, was ein Franzose aber gerade noch verhindern konnte (48.). Bayer drückte weiter. Als Schneider einen Freistoß vor Tor zirkelte, musste sich der Lenser Torwart mächtig strecken, um Rolfes’ Kopfball abzuklatschen. Doch in die folgende Ecke rauschte dann Haggui heran und traf zum inzwischen überfälligen Ausgleich ins Netz (51.). Lens war derweil beeindruckt von der Angriffslust der Gäste. Bei einer etwas blinden Hereingabe musste Adler mal wieder eingreifen (61.), sonst aber wirkten die Franzosen ratlos. Im Grunde war Bayer Herr im Haus, doch dann kam es zum Bruch. Ohne Sinn und Verstand mähte Haggui Monterrubio im Strafraum um und verschuldete nicht nur einen Elfer, sondern sah auch noch Gelb-Rot. Adler hielt den Strafstoß nicht und hatte Riesenglück, dass er nicht gleich noch mal hinter sich greifen musste, weil Jemaa statt ins leere Tor zu schießen, den eigenen Mitspieler anschoss (72.). Kurz schien nun möglich, dass Bayer gleich alles verspielte. Als der Rauch sich verzogen hatte, besannen sich die Gäste aber wieder und verhinderten geschlossen zumindest weitere Gegentreffer. Zumal letztlich auch weniger möglich war, blieb das Ergebnis am Ende noch immer annehmbar. Ohne Hagguis Aussetzer aber hätte Leverkusen auch mehr erreichen können.

Maik Großmann

Das hinterlässt schon Spuren in unserem Spiel.

— Markus Gisdol, Trainer des HSV, über Verletzungspech in seinem Team.