Europa League 2006/2007 - Gruppenphase - Do., 02.11.2006 - 21:00 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Nicht mehr und nicht weniger

Mehr Licht als Schatten: 
<br>Alexander Huber

Mehr Licht als Schatten:
Alexander Huber

Mehr Licht als Schatten:
Alexander Huber

Frankfurt startete lausig in die Begegnung und musste prompt einem Gegentor nachlaufen. Nach dem schnellen Ausgleich stellte sich aber heraus, dass Vigo nicht so stark war wie erwartet. Mit etwas Glück hätte die Eintracht gar gewinnen können, doch ein seltsamer Platzverweis warf die Hessen wieder zurück, so dass ein sicheres Remis die bestmögliche Ausbeute war.

Während es für Celta Vigo der Auftakt in die Gruppenphase war, stand Frankfurt nach der Heimniederlage im ersten Spiel schon unter leichtem Druck. Dem standzuhalten gelang den Hessen zunächst nicht. Unsicher und nervös traten sie in den ersten Minuten auf, was es den Spaniern arg vereinfachte, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Nach einer Flanke von rechts nutzte Perera per Kopf gleich die erste gute Gelegenheit zur Führung, wobei Alexander Huber, überraschend von Beginn an in der Mannschaft, sich zu leicht übertölpeln ließ (11.). Wie auch der Rest der Gästeelf zeigte der 21-Jährige aber die richtige Reaktion. Frankfurt schien auf der Stelle hellwach und eröffnete das Gegenfeuer, was Vigo sichtlich irritierte. Köhlers Hereingabe von der linken Seite verpasste Takahara, doch im Hintergrund hatte sich Huber in Stellung gebracht und stolperte den Ball mit einem verunglückten Schuss ins Tor (17.). Nun waren die Spanier gefordert und rissen wütend das Spiel wieder an sich. Allerdings war der Eintracht längst nicht mehr so leicht beizukommen; das Selbstvertrauen war gewachsen und wurde in eine massive und lückenlose Abwehrarbeit investiert. Zwei heikle Situationen ergaben sich noch, als Cannobio am guten Nikolov scheiterte (31.) und zehn Minuten später der schottische Schiri eine Abseitsstellung sah, die keine war. Kurz vor der Pause vertändelte aber auch Alex Meier eine gute Konterchance leichtfertig.

Frankfurts Geschlossenheit bewahrte sich indes auch über den Seitenwechsel hinaus. Wie konzentriert und energisch die Hessen schon im Mittelfeld störten, ging Celta Vigo auf die Nerven. Die Spanier hatten Frankfurt im Vorfeld als schwächstes Team der Gruppe H eingestuft, kamen aber überhaupt nicht mit ihm zurecht. Eher waren es die Gäste, die mit zunehmender Spieldauer Oberwasser gewannen. Für einige gute Tormöglichkeiten fehlte oft nur der letzte Pass; dass Vigo besiegbar war, wurde aber mehr und mehr erkennbar. Nach einer Stunde aber fiel den Spaniern ein Rettungsring vom Himmel. In einer bis dahin kartenlosen Partie sah Alex Meier zunächst zu Recht den Gelben Karton und geriet vier Minuten später in einen Zweikampf mit Iriney. Mit den Oberkörpern rasselten beide zusammen, und der Brasilianer nutzte eine ungeschickte Armbewegung Meiers, um bühnenreif zu Boden zu gehen. Schiri Dougal fand es gelbwürdig und stellte Meier vom Platz (59.). Schlagartig sanken die Eintracht-Aktien somit, zumindest der Offensivmut erhielt nun einen argen Dämpfer. Was der Vorjahres-Sechste der Primera Division allerdings aus der Überzahl machte, war mehr als mager. Einen einzigen Drehschuss durch Perera brachten die Gastgeber noch zustande, ansonsten durfte Frankfurt das Remis sachlich und unaufgeregt verteidigen. Es war ein hochverdienter Punkt, zumal nicht nur auswärts, sondern auch in Unterzahl errungen. Ohne den Feldverweis wäre gegen die enttäuschenden Spanier aber womöglich mehr möglich gewesen.

Maik Großmann

Ich wollte einen Freund im Saarland besuchen, bekam die Reise von meinen Eltern wegen eines gut bestandenen Abiturs. Ich rief ein paar Tage später an. Leute, ich bleibe hier!

— Jay-Jay Okocha 1992 auf die Frage, wie er Fußballprofi wurde.