Europa League 2007/2008 - Achtelfinale - Do., 06.03.2008 - 21:05 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Nur eine Halbzeit Fußball

Führte mit einem schönen Kopfball die Entscheidung herbei: 
<br>Theofanis Gekas

Führte mit einem schönen Kopfball die Entscheidung herbei:
Theofanis Gekas

Führte mit einem schönen Kopfball die Entscheidung herbei:
Theofanis Gekas

In den ersten 45 Minuten spielten die 22 Akteure, als wollten sie die 22.500 Zuschauer in die Flucht treiben. Nach dem Wechsel wurde das deutsch-deutsche Duell dann aber doch noch ansehnlich, weil sich die Verkrampfung löste und die Teams den Weg nach vorne einschlugen.

Dass der erste Spielabschnitt ohne jeden Schwung blieb und es keine echten Gelegenheiten zu bestaunen gab, war in erster Linie Leverkusen anzulasten. Schließlich befanden sich die Werkskicker in der Rolle der Gastgeber und hätten demzufolge die Partie an sich reißen müssen. Aus Angst vor einem Gegentreffer hielten sich die normalerweise für ihren begeisternden Tempofußball bekannten Skibbe-Schützlinge allerdings deutlich zurück und wagten es nur ganz selten, den gegnerischen Defensivbereich zu betreten. Deshalb reichte es für Bayer zunächst lediglich zu zwei Halbchancen durch den langjährigen Hamburger Sergej Barbarez, der mit einem Schlenzer an Schlussmann Rost scheiterte (13.), und Stefan Kießling. Der Versuch des 24-Jährigen, der tags zuvor seinen Vertrag vorzeitig bis 2012 verlängert hatte, wurde jedoch im letzten Moment von Mathijsen abgeblockt (16.). Die ebenfalls auf Sicherheit bedachten und dabei gewohnt gut organisierten Hanseaten blieben sogar gänzlich ohne Einschussmöglichkeit.

Dies sollte sich ändern, denn nach der Rückkehr aus den Katakomben schienen die Protagonisten all das nachreichen zu wollen, was sie dem Publikum bis dahin vorenthalten hatten. Alleine die ersten drei Minuten, in denen Hamburgs Jarolim (46.) und der überraschend in die Startformation berufene Bayer-Angreifer Gekas (47.) die Führung verpassten, waren unterhaltsamer als der gesamte erste Durchgang. Die Leverkusener hinterließen den etwas gefährlicheren Eindruck, was sich in Gelegenheiten für Tranquillo Barnetta, der innerhalb des Strafraums verzog (50.), und Theofanis Gekas, dessen Versuch nach einer flachen Schneider-Hereingabe von Rost abgewehrt wurde (60.), ausdrückte. Aber auch der ebenfalls um Offensivaktionen bemühte HSV stand in der 58. Minute ein weiteres Mal dicht vor einem Torerfolg, als ein Schuss van der Vaarts aus 18 Metern hauchdünn über den Kasten strich. Im Anschluss an einen zu hoch angesetzten Distanzversuch von Rolfes (68.) gingen die Platzherren dann in Front: Gekas entwischte bei einer Ecke Barnettas von der rechten Seite seinem Gegenspieler Guerrero und wuchtete die Kugel am kurzen Pfosten zu seinem ersten UEFA-Cup-Treffer ins Netz (77.). Die Werkself blieb am Drücker und hätte in der Schlussphase beinahe nachgelegt, doch der eingewechselte Vidal aus der Distanz (83.) sowie der Torschütze aus kurzer Entfernung (87.) zielten nicht genau genug. Gleiches galt fünf Minuten vor dem Ende für Hamburgs Vincent Kompany, dessen Schuss aus halblinker Position am langen Winkel vorbeizischte. Apropos Kompany: Der Belgier kassierte, genau wie sein Mittelfeldkollege Nigel de Jong, die dritte Gelbe Karte und sollte den Norddeutschen damit im Rückspiel nicht zur Verfügung stehen.

Christian Brackhagen

Ich bin leider so ein Typ, der mehr isst, wenn er Stress hat.

— Florian Kohfeldt