Europa League 2007/2008 - Gruppenphase - Do., 25.10.2007 - 19:00 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Enge Geschichte

Außer ihm traf niemand: Stefan Kießling

Außer ihm traf niemand: Stefan Kießling

Außer ihm traf niemand: Stefan Kießling

Auf seinem Weg zu den ersten drei Punkten zwängte sich Bayer durch ein Nadelöhr. War die Halbzeitführung noch redlich verdient, so verweigerte die Werkself anschließend die Arbeit und musste unzählige Großchancen ertragen, ehe der erlösende Schlusspfiff erfolgte. Wie durch ein Wunder behielt das 1:0 Bestand.

Der FC Toulouse zählte eher zum Mittelgewicht des französischen Fußballs, hatte im Gegensatz zu Bayer aber gar in der Champions-League-Quali gestanden und war dort am FC Liverpool gescheitert. In der noch flotten ersten halben Stunde gab Leverkusen trotzdem den Ton an und traf mit der ersten Möglichkeit tatsächlich schon ins Tor. Der schwedische Schiedsrichter aber gab den Treffer nicht, weil Rolfes beim Freistoß Barnettas hauchdünn im Abseits stand (6.). Es blieb nicht die einzige enge Entscheidung, denn fast das ganze Spiel über sollte sich der Unparteiische rechtfertigen müssen. Den nächsten Aufreger gab es nach einer Viertelstunde, als Rene Adler der Ball nach einem Eckstoß durch die Finger glitt und auf den ersten Blick gar hinter die Linie rutschte. Während er selbst halb im Tor lag, drückte Adler das Leder aber noch gerade auf den Streifen, weshalb Toulouse trotz aller Proteste keinen Führungstreffer angerechnet bekam. Nach dieser Szene bekam Leverkusen das Spiel etwas beruhigt, verschaffte sich ein wachsendes Übergewicht. Eine Freistoßchance ließ Barbarez noch aus (32.), setzte dann aber Kießling mit einem Doppelpass schön in Szene und legte ihm so das nicht mehr unverdiente 1:0 in die Bahn; dass der Schütze sich dabei mit der Hand behalf, entging dem Referee diesmal völlig (35.), zumal Kießling kurz vor der Pause noch die Latte traf, war die dünne Führung insgesamt jedoch verdient.

Mit Wiederbeginn änderte Leverkusen die Ausrichtung und wäre damit beinahe auf die Nase gefallen. Was ein effektives Konterspiel werden sollte, geriet zur nervenzehrenden Abwehrschlacht, weil Toulouse immer stärker auf den Ausgleich drückte und Bayer damit nicht zurechtkam. Freistehend schoss Mansaré zunächst neben das Tor, ehe Adler einen Fabinho-Schuss parierte. Spätestens nach einer Stunde war das 1:1 überfällig, weil Cetto neben den Kasten köpfte und erneut Mansaré den Ball nicht richtig traf. Zudem war die Werkself überhaupt nicht bei der Sache, ließ sich viel zu leicht übertölpeln und verschenkte die wenigen Gegenstöße leichtfertig. Zwölf Minuten vor Schluss, nach einer von unzähligen Ecken für die Franzosen, musste Adler seine größte Tat vollbringen, als er einen Kopfball über die Querstange boxte. Erst danach konnte Bayer das Spiel wieder beruhigen und einigermaßen anständig zu Ende führen. Gemessen an der Chancenzahl gingen die Punkte an das falsche Team, zumal der einzige Treffer einen schalen Beigeschmack behielt. Auch Toulouse wiederum bekleckerte sich nicht mit Ruhm, weil auch die besten Möglichkeiten zum Ausgleich fahrlässig ausgelassen wurden.

Maik Großmann

Die Einstellung ist wichtiger als die Aufstellung.

— Matthias Sammer