Europa League 2007/2008 - Sechzehntelfinale - Do., 14.02.2008 - 20:30 Uhr
1:3
HZ - 0 : 0

Glänzende Aussichten

Kam für van der Vaart und drehte mächtig auf: Paolo Guerrero

Kam für van der Vaart und drehte mächtig auf: Paolo Guerrero

Kam für van der Vaart und drehte mächtig auf: Paolo Guerrero

Nach einer mäßigen ersten Halbzeit forcierten die Hamburger das Tempo und schossen sich in eine hervorragende Ausgangsposition für das zweite, entscheidende Duell am nächsten Donnerstag. Der FC Zürich dagegen ließ erkennen, warum er sechs seiner letzten sieben Pflichtspiele verloren hatte.

Die Hanseaten wussten um den schlechten Zustand ihres Kontrahenten und versuchten die Verunsicherung auszunutzen. Trotz eines vermehrten Ballbesitzes schafften sie es zunächst aber nicht, die Züricher Hintermannschaft ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Die einzige Ausnahme bildete ein Heber von Rafael van der Vaart aus gut und gerne 45 Metern Entfernung, der jedoch im letzten Moment von FC-Torwart Leoni entschärft wurde (5.). Auch in der nächsten erwähnenswerten Szene stand der Niederländer im Mittelpunkt – dies allerdings unfreiwillig, denn Rochat fuhr van der Vaart heftig in die Parade (18.) und verursachte so dessen Auswechslung für Paolo Guerrero in der 33. Minute. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hamburger ihren Anfangselan längst verloren und die Hausherren waren einige Male in die gegnerische Hälfte vorgestoßen. Die einzige wirklich gute Gelegenheit der Schweizer besaß dabei der vom HSV und zahlreichen europäischen Topklubs gejag-te Yassine Chikhaoui, der im Strafraum gerade noch vom aufmerksamen Mathijsen ausgebremst wurde (27.) und insgesamt unauffällig blieb. Als die Stevens-Truppe den Verlust ihres Kapitäns endlich weggesteckt hatte, wurde sie ein wenig zielstrebiger und kam gleich zu zwei hochprozentigen Chancen durch Trochowski. Da der kleine Mittelfeldakteur aber weder per Freistoß (43.) noch mit einem Volleykracher im Anschluss an eine Hereingabe Demels (44.) an Leoni vorbeifand, blieb der erste Spielabschnitt ohne Treffer.

Mit der Torlosigkeit war es dann wenige Minuten nach Wiederbeginn vorbei, als Ivica Olic von der linken Seite nach innen zu Guerrero passte; der 24-Jährige schirmte die Kugel kurz vor seinem Gegenspieler ab und legte zurück auf David Jarolim, der den gelungenen Spielzug mit einem Zwölf-Meter-Schuss in die kurze Ecke krönte (49.). Damit saßen die Gäste endgültig am längeren Hebel und drängten gegen die nun noch labileren Züricher auf die Entscheidung, die nach einer vergebenen Möglichkeit von Jarolim (62.) in der 67. Minute auch fiel. Paolo Guerrero tankte sich auf rechts durch und bediente Olic, der aus Nahdistanz vollstreckte – spätestens jetzt hatte sich die Hereinnahme des adrenalinbeseelten Peruaners voll und ganz gelohnt. Eine starke Vorstellung lieferte neben Guerrero auch Piotr Trochowski ab, der Spielmacher van der Vaart nach dessen Auswechslung würdig vertrat und mit einem Freistoß aus 22 Metern das dritte HSV-Tor herbeiführte; gütige Mithilfe leistete dabei Johnny Leoni, der den zentralen und nicht besonders harten Schuss ins Netz rutschen ließ (77.). Einen Leidensgenossen fand Leoni drei Minuten vor dem Ende in Frank Rost. Der Hamburger Keeper konnte einen ebenfalls harmlosen Distanzstandard Hasslis nicht festhalten und verhalf den Platzherren so zum Ehrentreffer. Durch den 3:1-Sieg blieben die Norddeutschen auch bei ihrem elften Saisonauftritt auf internationaler Bühne ohne Niederlage.

Christian Brackhagen

Die Sonne, die in Sao Paolo scheint, hat er in sich drin.

— Ralf Rangnick, Trainer VfB Stuttgart, über den brasilianischen Neuzugang Adhemar.