Europa League 2008/2009 - 1. Runde - Do., 02.10.2008 - 18:15 Uhr
2:2
HZ - 0 : 0

Haarscharf an der Pleite vorbei

Der Kapitän blies zur Wende: Thomas Hitzlsperger

Der Kapitän blies zur Wende: Thomas Hitzlsperger

Der Kapitän blies zur Wende: Thomas Hitzlsperger

Gegen den Außenseiter aus der Schwarzmeer-Region Bulgariens hätten sich die überheblichen, über weite Strecken geradezu lustlosen Schwaben fast blamiert. Die Gäste führten nach 79 Minuten sensationell mit 2:0, doch per Riesenkraftanstrengung bekam der VfB noch die Kurve.

In den ersten zwanzig Minuten hatten die Stuttgarter die Partie unter sicherer Kontrolle, waren überwiegend im Ballbesitz, wussten in Richtung Varna-Tor aber keine spannenden Akzente zu setzen. Die Bulgaren verhielten sich ihrerseits extrem abwartend, versuchten kaum eigene Angriffe zu initiieren. Eine Möglichkeit für Gomez, der am Schlussmann Ilchev scheiterte (20.), blieb in Sachen Torgefahr die Ausnahme beim VfB. Auf der Gegenseite gab es ebenfalls nur eine Unterbrechung des Einerleis, doch Hristov zielte neben das Tor von Lehmann (28.). Weitere Torszenen fanden vor der Pause nicht statt.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff legte sich der VfB die Kugel dann größtenteils selbst ins Tor. Tascis Rückpass auf Lehmann verunglückte und Yurukov brauchte nur noch einzuschieben. Nun spürten die Gäste Rückenwind, doch die nächste Gelegenheit vergab der Torschütze zum 1:0, schoss am VfB-Kasten vorbei (49.). Diese Weckrufe hinterließen allerdings Eindruck bei den Stuttgartern. Das Team ging nun etwas engagierter in die Zweikämpfe und kam zu einigen Halbchancen. Echte Qualität hatten die Angriffe der Gastgeber aber auch in der Folgezeit nicht, so dass die mittlere Passage der zweiten Halbzeit ohne weitere Höhepunkte verstrich. In der 79. Minute verschärfte sich die Situation für den VfB beträchtlich. Die Bulgaren hatten an der linken Strafraumkante einen Freistoß herausgeholt und Rusev Lehmann mit seinem Kunstschuss ins rechte Eck überrascht. Doch nach dem 0:2 war Stuttgart plötzlich hellwach, spielte wie verwandelt und baute endlich echten Druck auf. Der Lohn war das 1:2 durch Hitzlsperger, der aus halbrechter Position mit rechts ins lange Eck traf (81.). Der Wille, die Verlängerung zu vermeiden, setzte ungeahnte Kräfte bei den lange Zeit so lethargischen Schwaben frei und es folgte Angriffswelle auf Angriffswelle. Das 2:2 gelang dann auch tatsächlich noch: Gomez hatte im Luftkampf nach einer Cacau-Flanke den Ball optimal auf die Stirn bekommen und ins linke Eck befördert. Der danach aufbrandende Jubel der 8.000 Fans konnte die schwache Leistung der Veh-Elf aber nicht wirklich vergessen machen.

Ulrich Merk

Ich denke, dass wir in unserem Team ein offenes Verhältnis haben.

— Bundestrainer Erich Ribbeck beim Testspiel gegen Tschechien (3:2), Juni 2000.