Europa League 2008/2009 - Qualifikation - 2. Runde - Do., 28.08.2008 - 18:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Lockerer Auslauf

Der Querulant schoss das einzige Tor:
<br><br>Patrick Ebert

Der Querulant schoss das einzige Tor:

Patrick Ebert

Der Querulant schoss das einzige Tor:

Patrick Ebert

Nach dem aussichtslosen Hinspielergebnis machte Interblock Ljubljana auch im Rückkampf keine Probleme und ließ Hertha BSC ohne große Gegenwehr in den UEFA-Cup ziehen. Als Ebert schon nach Sekunden ins Tor traf, kündigte sich zunächst noch ein Schützenfest an. Schon bald aber verlor die Alte Dame die Lust und ließ es beim 1:0-Pflichterfolg bewenden.

Nicht nur die Berliner, sondern auch Ljubljana lief im Vergleich zum Hinspiel mit völlig veränderter Aufstellung ein. Trainer Alberto Bigon zudem hatte die Reise wegen Herzproblemen nicht mitmachen können und wurde von seinem Assistenten vertreten. Kaum kam der Ball dann ins Rollen, waren auch die letzten Zweifel am Gesamtsieger ausgeräumt. Aus eigentlich harmloser Entfernung zirkelte Hertha einen Freistoß ins Netz, der den 37-jährigen slowenischen Schlussmann völlig überforderte. Der Torschütze hieß pikanterweise Patrick Ebert, der vor Wochenfrist noch mit seiner öffentlichen Kritik an Lucien Favre für Unruhe gesorgt hatte (3.). Für einen kurzen Moment schien Ljubljana jetzt auseinander zu fallen. Hertha ließ sowohl Gegner als auch Spielgerät ohne Mühe laufen und kam direkt auch zu weiteren Chancen, von denen Pantelic die beste vergab, als er allein vor Oldie Strajnar stand (7.). Vier Minuten zwar kam es dann jedoch zu einem Unglück, denn Pantelics Sturmpartner Chermiti verletzte sich in einem Zweikampf so schwer, dass er erstens sofort vom Feld musste und zweitens gleich für mehrere Monate kaltgestellt wurde. Die Diagnose: Verdacht auf Innenbandriss im Knie. Nach diesem Genickschlag verlor der Auftritt der Platzelf zunehmend an Freude. Eine weitere Großchance vergab Pantelic auf eine aufreizend hochnäsige Weise (26.), ehe dann auch wieder Ebert eine Möglichkeit zum 2:0 ausließ (45.). Kurz vorher hatte Interblock ein erstes Mal überhaupt aufs Tor geschossen (41.).

Den zweiten Abschnitt hätten sich beide Teams schenken können. Für lange Zeit das letzte Mal wurde Drobny zunächst mit einem Torschuss belästigt (55.), und das obwohl Hertha die Zügel nun weitgehend schleifen ließ. Latente Belebung brachte die Einwechslung von Raffael, mit dem die tranige Gästeabwehr überhaupt nicht zurecht kam, der allerdings gleich drei gute Chancen auf einen höheren Heimsieg versemmelte (64./72./78.). Je länger die Partie sich dann hinzog desto größer wurde Herthas Pflicht, dem Gegner weiter zuzusetzen, zumal Ljubljana nicht nur immer müder wurde, sondern vom Anpfiff weg ohne jeden Glauben an ein Weiterkommen war. Weil die Berliner ihre Chancen aber nicht nutzten, fiel kurz vor dem Ende fast noch der Ausgleich, als Drobny einen Freistoß aus dem Eck fausten musste (86.). So blieb es dann trotzdem beim etwas unpassenden 1:0, das den Slowenen gewaltig schmeichelte, mit dem die Hertha ihr Ziel aber immerhin erreichen konnte, nämlich die zugeloste UEFA-Cup-Chance zu nutzen.

Maik Großmann

Entschuldigung, aber habe ich was verpasst? Wie befriedigend waren die letzte Saison und die davor?

— Fredi Bobic, Sportvorstand Hertha BSC, in einem Kicker-Interview über den Umbruch bei den Berlinern.