Europa League 2009/2010 - Qualifikation - 3. Runde - Do., 06.08.2009 - 19:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1

Basken erobern das Wankdorf

Sein Tor war zu wenig: Joe Tex Frimpong

Sein Tor war zu wenig: Joe Tex Frimpong

Sein Tor war zu wenig: Joe Tex Frimpong

Die Berner Young Boys mussten einmal mehr international Lehrgeld bezahlen. Trotz einer respektablen Leistung scheiterten sie an der abgeklärten, wenn auch wenig überzeugenden Mannschaft aus Bilbao. Trainer Petkovic darf sich nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren, und die Fans von YB müssen sich weiter für Spiele auf internationalem Parkett gedulden. Es wird Ihnen dank mehrjähriger Übung leicht fallen.

Die Mannschaft von Bilbao musste viel Spott und Häme ertragen, als das Heimspiel gegen die Berner Young Boys dank eines Tors von Doumbia 0:1 verloren ging. Die Basken waren als klarer Favorit in das Spiel gegangen und hatten die Schweizer offensichtlich unterschätzt. Das sollte dem Team, welches noch nie aus der gemäß eigener Einschätzung besten Liga Europas abgestiegen war, beim Rückspiel im Berner Wankdorf nicht mehr passieren.
Die Young Boys hingegen hatten eine für sie ungewohnt günstige Ausgangslage. In letzter Zeit hatte man den Einstieg in einen europäischen Wettbewerb immer verpasst. Gegen höher eingestufte Gegner wie Roter Stern Belgrad oder Olympique Marseille war das Ausscheiden keine Schande. Aber auch gegen Amateurvereine, wie etwa MyPa aus Finnland war man schon in der Qualifikation gescheitert. Nun bot sich erstmals die Möglichkeit, relativ locker in die letzte Qualifikationsrunde der Europa League vorzustoßen.

Die Basken hatten einiges gut zu machen und starteten forsch in die Partie. Sie ließen den Gastgebern wenig Raum und bauten ein enges Pressing auf. Die Berner waren gut eingestellt und hielten eine solide organisierte Defensive. Bereits in der 10. Minute gelang Doumbia ein erster Konter, den er mit einem Schuss knapp über das Tor abschloss. Drei Minuten später zwang wieder Doumbia Torhüter Iraizoz zu einem weiten Ausflug, der fast ins Auge gegangen wäre.
Das erste Tor fiel aber für die Gäste. Llorente verlängerte einen Yeste-Freistoß von der Strafraumecke mit dem Kopf ins Berner Tor (26.).
Nun war es wieder an den Young Boys Druck zu machen, was ihnen zu nächst gar nicht schlecht gelang. Allerdings schaute bis zur Pause nichts Zählbares heraus.

Für die zweite Hälfte gab es zunächst keine Wechsel. Die Platzherren machten erwartungsgemäß das Spiel. Doumbia scheiterte in der 70. Minute alleine zwei Meter vor dem Baskentor. Etwas entgegen dem Spielverlauf traf der kurz zuvor eingewechselte 16 jährige Muniain nach einer Ecke zum 2:0 (72.). Das Zuspiel kam wiederum von Yeste. Das Spielerische wich nun völlig einem gehässigen Kampf. Jede Berührung wurde ausgenutzt, um Zeit zu schinden. In der Nachspielzeit versenkte Frimpong ein Zuspiel von Doumbia. Nun gingen die abgeklärten Basken auch mal ohne Berührung zu Boden. Einen kleinen Höhepunkt erreichten die Unsportlichkeiten mit der direkten Roten Karte von Yapi nach einer Tätlichkeit. Dann wurde das Spiel abgepfiffen. Die Young Boys wurden durch einen clevereren, wenn auch wenig sportlichen Gegner aus dem europäischen Wettbewerb geworfen. Ein bitterer Lohn für eine eigentlich ansprechende Leistung.

Andreas Beck, Bern

Ich habe nie gerne Elfmeter geschossen, in der Premier League habe ich zwei verwandelt, aber ich weiß auch nicht, wie ich das gemacht habe.

— TV-Experte Jan Aage Fjörtoft bei Servus TV zum Elfmeter-Drama FC Sevilla - Red Bull Salzburg (1:1) mit vier Elfern.