Europa League 2010/2011 - Achtelfinale - Do., 10.03.2011 - 19:00 Uhr
2:3
HZ - 1 : 1

Villarreal zu effektiv für Bayer

Der Joker stach Leverkusen ins Mark: Nilmar

Der Joker stach Leverkusen ins Mark: Nilmar

Der Joker stach Leverkusen ins Mark: Nilmar

Die Unruhe um Star Ballack, der erneut nicht im Kader stand, und Trainer Heynckes, der mit einem Wechsel zu Bayern München in Verbindung gebracht wurde, schien die Mannschaft Bayer Leverkusens nicht kalt gelassen zu haben. Die Werkskicker bestimmten zwar das Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den FC Villarreal eindeutig, aber agierten im Angriff zumeist ohne Durchschlagskraft. Da die Spanier dagegen ihre Möglichkeiten eiskalt verwerteten, standen sie mit einem Bein schon im Viertelfinale.

Ein gutes Hinspielergebnis in der BayArena wäre für den Bundesligisten dabei so wichtig gewesen, denn Villarreal galt als heimstark. Eine gute Viertelstunde brauchten die Leverkusener, um ihre Anfangsnervosität abzulegen. In dieser Phase leistete sich die Werkself zu viele Abspielfehler und nahm nicht Fahrt auf. Die Gäste konnten problemlos das Tempo verschleppen. Die Chancen, die die Pharmastädter dennoch besaßen, blieben zudem ungenutzt. Marchena klärte eine Vida-Flanke vor dem einschussbereiten Renato Augusto (9.). Vier Minuten später scheiterte Derdiyok mit seinem Schuss an Villarreal-Keeper Diego Lopez, der auch Renato Augustos Freistoß über den Querbalken lenkte (18.). Danach gaben die Hausherren immer deutlicher den Ton an, allerdings stand Villarreal in der Abwehr massiert. Bezeichnenderweise war der Führungstreffer der Gastgeber einem Konter zu verdanken: Im Anschluss an einen Ballverlust von Rossi im Mittelfeld knallte Kadlec den Ball aus knapp zwanzig Metern ins rechte untere Toreck (33.). Der Italiener machte jedoch seinen Fehler noch vor dem Pausenpfiff wieder gut und sorgte für den schmeichelhaften Ausgleich: Nach einem Pass von Marchena schlich er sich den beiden gegnerischen Innenverteidigern Reinartz sowie Schwaab davon, lief alleine auf Adler zu und schoss den Ball am Leverkusener Schlussmann vorbei ins Tor (42.).

Nach dem Ausgleich stand Leverkusen wieder unter Zugzwang. Im Spiel nach vorne fehlte der Werkself im zweiten Durchgang jedoch die entscheidende Portion Präzision und die Durchschlagskraft gegen das dichte spanische Abwehrbollwerk. Die Gäste lauerten derweil auf Konter. Ihr Topstürmer Rossi allein genügte schon, um die Bayer-Defensive in Verlegenheiten zu stürzen. Die Pharmastädter atmeten auf, als der Italiener in der 69. Minute ausgewechselt wurde. Aber der für Rossi ins Spiel genommene Nilmar brachte nur eine Minute nach seiner Hereinnahme die Gäste in Führung. Der Brasilianer tanzte Kadlec aus, auch Reinartz konnte den Angriff nicht klären, genauso wenig wie Adler den Schuss des gegnerischen Stürmers entschärfen (70.). Immerhin glich die Platzelf im direkten Gegenzug aus. Kießling köpfte Sams Flanke zu Castro weiter, der verlud Mario und knallte dann den Ball ins kurze Eck (72.). Anschließend nahmen die Hausherren wieder den Siegtreffer ins Visier, schnürten den Gegner teilweise an dessen eigenem Strafraum ein. Doch der letzte Pass kam nicht an. Lediglich Rolfes besaß aus wenigen Metern eine Chance, nachdem die Iberer das Spielgerät nicht aus der Gefahrenzone bekommen hatten, der B04-Kapitän verfehlte jedoch mit seinem Schuss das Zielgebiet (76.). Als das Spiel mit einem Unentschieden zu Ende gehen schien, erreichte in der letzten Minute der Nachspielzeit ein langer Pass von Santi Cazorla Nilmar, der lief Schwaab davon und schob durch die Beine Adlers zum 3:2-Sieg ein.

Senthuran Sivananda

Bei der Fußball-WM habe ich mir Österreich gegen Kamerun angeschaut. Warum? Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten - und auf der anderen Seite Kamerun!

— Dieter Nuhr