Europa League 2010/2011 - Gruppenphase - Do., 04.11.2010 - 21:05 Uhr
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Es wird eng für Schwarzgelb

Machte letzte Reserven mobil: Marcel Schmelzer

Machte letzte Reserven mobil: Marcel Schmelzer

Machte letzte Reserven mobil: Marcel Schmelzer

Schade für den BVB, dass der aufwendige Einsatz nicht in einen so dringend benötigten Sieg umgewandelt wurde. Allerdings hätte auch Paris St. Germain angesichts seiner klaren Chancen gewinnen können. Die Aussichten auf das Erreichen der K.o.-Runde verminderten sich für die Schwarzgelben.

Unterstützt von 7.500 mitgereisten Fans wollten die Schwarzgelben im Prinzenpark-Stadion ihre Europa-League-Aktien aufwerten. Größere Geheimnisse galt es beiderseitig nicht aufzudecken - man hatte sich im intensiv geführten Hinspiel jeweilig von den Stärken des Gegners überzeugen können. Abtasten war also nicht nötig. Die hüben wie drüben vorhandene, hohe Lauf- und Einsatzbereitschaft entfachte vom Anpfiff weg ein Spiel mit schnell wechselndem Ballbesitz, dem zunächst die Strafraumszenen abgingen. PSG-Spielgestalter Nene setzte einige fußballerische Glanzlichter; die erste wirklich gute Torchance vergab jedoch sein Teamkollege Erding, der in zentraler Position eine Kopfballchance klar über den Querbalken setzte (18.). Der BVB hatte große Mühe, sich konstruktiv an den gegnerischen Sechzehner heranzuarbeiten. Barrios standen meist zwei Gegenspieler auf den Schuhen und seine Teamkollegen verpassten mehrfach den richtigen Zeitpunkt, selbst den direkten Weg zum Abschluss zu suchen. So resultierte Dortmunds beste Möglichkeit im ersten Abschnitt aus einer Freistoßflanke Sahins: Hummels Kopfball flog jedoch rechts vorbei (35.). Kurz zuvor hatte Erding im BVB-Strafraum seine zweite Riesenmöglichkeit ausgelassen (32., links vorbei).

Die Gastgeber vermittelten in den ersten 45 Minuten eine leichte Überlegenheit, waren kompakter und letztlich auch einen Hauch torgefährlicher als der BVB. In der zweiten Hälfte drehte sich jedoch das Kräfteverhältnis. Dortmund eroberte durch die stärker gewordene Präsenz von Kagawa und Götze Vorteile im Mittelfeld und brachte die Deckung der Pariser in Schwierigkeiten. Hinten allerdings musste Weidenfeller kühlen Kopf bewahren, um einen Rückstand zu verhindern. Zweimal, wie schon in der ersten Halbzeit, tauchte PSG-Stürmer Erding mit dem Ball am Fuß frei vor ihm auf (51. und 65.). Und in beiden Fällen scheiterte der Türke am Dortmunder Schlussmann. Auf der Gegenseite nahmen die Schwarzgelben nun den Kasten der Gastgeber ins Visier, hatten bei den aussichtsreichsten Szenen jedoch entweder Pech im Abschluss (54., Barrios, links vorbei/78., Lewandowski, aus spitzem Winkel drüber/86., Großkreutz, Schuss wird noch abgefälscht) oder scheiterten an PSG-Keeper Edel (72., Kagawa). Der Armenier rettete den Gastgebern in der Schlussminute auch den Punkt. Mit einer bemerkenswerten Energieleistung hatte sich zuvor Schmelzer auf links durchgetankt und den zentral lauernden Lewandowski mit einer feinen Vorlage bedient. Der BVB-Stürmer verpasste es jedoch, rechtzeitig zu schießen. Edel stürmte heraus und wehrte erfolgreich ab.

André Schulin

Da kam dann das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief's ganz flüssig.

— Paul Breitner