Europa League 2010/2011 - Sechzehntelfinale - Do., 24.02.2011 - 21:05 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Es passte nicht viel zusammen

Spätestens nach seinem Treffer war die Entscheidung gefallen: Oscar Cardozo

Spätestens nach seinem Treffer war die Entscheidung gefallen: Oscar Cardozo

Spätestens nach seinem Treffer war die Entscheidung gefallen: Oscar Cardozo

Kein glücklicher Tag für den VfB. Bei allem Engagement fehlte bei den wenigen Chancen das Quäntchen Fortune, mit dem die durch zahlreiche Abspielfehler verdeutlichte Verunsicherung hätte beseitigt werden können. Zudem musste Torwart Marc Ziegler mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Benfica präsentierte sich ballsicher und kompakt, kam verdient weiter.

Der VfB hatte von Beginn an große Mühe, sein Spiel aufzubauen. Benfica attackierte die ballführenden Schwaben zeitweilig bereits knapp außerhalb deren eigenem Sechzehner. Offensichtlich hatte Gästecoach Jorge Jesus noch vor Augen, welche Probleme seine Elf mit den Stuttgartern im Hinspiel eine Halbzeit lang bekam und ließ mit frühem Pressing vorbeugen. Stuttgart zeigte Engagement und konnte damit Benficas technische Überlegenheit zunächst wettmachen. Es sollte aber eine knappe Viertelstunde dauern, ehe Okazaki erstmals einen Torabschluss aufs Gästetor anbringen konnte, der Jimenez allerdings nicht wirklich forderte. Der für Ulreich im Stuttgarter Kasten aufgebotene Ziegler musste zuvor bereits eine schwierigere Aufgabe lösen, um im Rückwärtslauf Gaitans Lupfer noch über die Querlatte zu lenken (7.). Nachdem den Gästen jedoch in der 31. Minute die Führung geglückt war - Salvios Schrägschuss war durch die Spielervollversammlung im VfB-Sechzehner für Ziegler schwer zu erkennen - gewann die portugiesische Elf (mit Coentrao stand allerdings nur ein einziger Portugiese in der Startelf) zusätzliche Sicherheit.

Benfica setzte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit auf Druck und erspielte Chancen. Nach einem Zusammenprall mit Gaitan, dessen Knie der unglückliche Ziegler an den Kopf bekam, musste der VfB einen Torwarttausch vornehmen (52.). Auch Delpierre war in dieser Aktion noch auf Ziegler gestürzt. In der Folge konnte Ulreich beweisen, dass er nicht lange brauchte, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Stark sein Reflex in der 71. Minute, als er Cardozos Pike-Schuss, fast vom Elfmeterpunkt, mit einer Hand noch parierte. Kurz darauf kamen die Gastgeber einem Ausgleich sehr nahe, aber Okazakis Schuss strich hauchdünn am rechten Pfosten vorbei (73.). Zwei Minuten später prüfte der Japaner Benficas gut reagierenden Schlussmann mit einem strammen Kopfball (75.). Ein Treffer in dieser Phase hätte Stuttgarts Spiel noch neue Impulse verleihen können, doch nach Cardozos unhaltbar gezirkeltem Freistoß zum 2:0 (78., der Ball prallte vom rechten Innenpfosten ins Tor) musste der VfB das Ausscheiden in der Europa League akzeptieren.

André Schulin

Das ist eine tolle Karriere: Vom größten Arschloch der Stadt zum Mannschaftskapitän.

— Thomas Allofs