Starker Auftritt der "Roten"

Markierte den 4:0-Schlusspunkt: Sergio Pinto

"Wir sind auch im April noch mit dabei. Wer hätte das vorher gedacht", freute sich Mirko Slomka über Hannovers Viertelfinaleinzug. Die 96er ließen gegen Lüttich nichts anbrennen und feierten einen unerwartet deutlichen 4:0-Triumph.

Der Blitzstart machte vieles einfacher für die 96er: Gästekeeper Bolat hatte eine Hereingabe Schlaudraffs von rechts nur zur Mitte weggefaustet, direkt vor Abdellaoues Füße. Mit links drückte der Norweger den Ball zum 1:0 über die Linie (4.). Hannovers Aktien aufs Weiterkommen hatten sich damit erheblich gesteigert und die „Roten“ setzten ihre druckvolle Gangart fort. Lüttich hatte genug damit zu tun, in der Defensive nach Stabilität zu suchen; zu eigenen Angriffen kamen die Belgier zunächst nicht. Ein Eigentor Kanus, der Pintos scharfer Flanke nicht ausweichen konnte, bescherte den Niedersachsen eine weiteren Glücksmoment in dieser Partie (21.). Erst nach dem 0:2-Rückstand gelang es Standard, gefährlich vor Zielers Tor aufzutauchen - die erste Situation war allerdings gleich hochbrisant: Van Dammes Kopfball nach einem Eckstoß prallte vom Pfosten zurück, zentral in den Strafraum. Zu Hannovers Glück konnte Schmiedebach mit der Fußspitze den Lauf des Balles noch geringfügig verändern, so dass der einschussbereite Kanu vier Meter vor dem Tor am Spielgerät vorbei säbelte und den Anschlusstreffer knapp verpasste (22.). Ein nicht ungefährlicher Schuss von Cyriac, knapp über den Querbalken zischend, war die zweite Tormöglichkeit der Gäste vor der Pause (42.). Ansonsten hatte 96 die Sache im Griff und sich den Zweitore-Vorsprung verdient.

Logischerweise musste Lüttich mehr wagen um überhaupt noch eine Chance zu haben, und startete dementsprechend engagiert in die zweite Hälfte. Ein strammer Schussversuch durch Cyriac wurde von Zieler per Faustabwehr weggeblockt (56.), doch kurz nach dieser Möglichkeit bekamen die Gäste einen Dämpfer, da Gakpe nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah (58.). In Unterzahl konnte Lüttich seinen druckvollen Ansatz nicht fortsetzen und Hannover sicherte sich erneut die Kontrolle über das Spiel. Mit einem wahren Billardtor erhöhten die Gastgeber in der 73. Minute auf 3:0. Ya Konan war nach einem Pass in den freien Raum rechts durch. Mit seinem ersten Schuss blieb der Ivorer zunächst an Bolat hängen, kam jedoch erneut an den Ball. Sein zweiter Schussversuch prallte dann von Standard-Verteidiger Felipe zu dessen Teamkollegen Kanu - und von dem, zum zweiten Mal, ins eigene Tor. Die Restspielzeit erinnerte zeitweilig an ein Katz und Maus-Spiel, in dem Hannover das Leder über viele Stationen durch die eigenen Reihen laufen ließ. In der Nachspielzeit erzielte Pinto aus spitzem Winkel gar noch das 4:0 - Hannovers Einzug ins Viertelfinale war zu einem Triumphmarsch geworden.

André Schulin