Schalke blamierte sich

Sein Doppelpack lag Schalke schwer im Magen: Teemu Pukki

In der vergangenen Spielzeit gehörte der FC Schalke 04 als Champions-League-Halbfinalist zu den vier besten Mannschaften Europas. Diesmal drohten die Gelsenkirchener nach der 0:2-Niederlage im Playoff-Hinspiel bei HJK Helsinki schon die Gruppenphase der Europa League, der zweiten Liga des internationalen Fußballs, zu verpassen.

Wenn man der Schalker Niederlage in der finnischen Hauptstadt etwas Gutes abgewinnen konnte, dann, dass nach der Blamage zumindest nicht nur über Raul gesprochen wurde. Schalkes Starspieler war angeblich wegen des ungewohnten Kunstrasens im Helsinkier Stadion zu Hause geblieben. Die Wahrheit war wohl eher, dass die Königsblauen einen Wechsel des abwanderungswilligen Spaniers nicht gefährden wollten. Denn bei einem Einsatz im Europa-League-Playoffspiel in Helsinki hätte die Real-Madrid-Legende in dieser Saison von keinem anderen Verein mehr international eingesetzt werden können. Schalke begann vielversprechend. Obwohl sich die Hausherren bei gegnerischem Ballbesitz weit zurückzogen, ließen sie den Königsblauen anfänglich vor allem auf den Außen zu viel Platz. In der zwölften Minute brachte Raul-Vertreter Marica das Kunststück fertig, aus kurzer Distanz nur den gegnerischen Schlussmann Wallen anzuschießen. Die Gäste rückten jedoch zu weit nach vorne und wurden so anfällig für gegnerische Konter. Zunächst hatte S04 noch Glück, dass Bah mit seinem Kopfball an Schalke-Keeper Fährmann scheiterte (14.) und bei einer guten Konterchance den Ball nicht richtig traf (16.). Aber zwei Minuten später fiel der Führungstreffer für den Gastgeber. Pukki ließ auf dem rechten Flügel Papadopoulos stehen, zog dann nach innen und schlenzte die Kugel über den etwas zu weit vor seinem Tor stehenden Fährmann in die Maschen. Danach stabilisierte sich Helsinki auch in der Abwehr und stürzte vorne die Schalker Deckung in Verlegenheiten. Mit dem 0:1-Pausenstand waren die Gäste noch gut bedient. Denn Fährmann konnte einen Distanzversuch von Kansikas gerade so eben zur Ecke lenken (30.). Pukki wurde im letzten Moment von Matip am Abschluss gehindert (33.). Die Schalker rannten derweil ideenlos an. Uchidas Schuss wäre ebenfalls nicht gefährlich aufs gegnerische Tor gekommen, wenn ihn nicht noch ein Gegenspieler abgefälscht hätte, so dass HJK-Keeper Wallen eingreifen musste (42.).

Die Möglichkeit erwies sich lediglich als Strohfeuer. Denn auch nach dem Seitenwechsel kam das Angriffsspiel der Königsblauen nur schleppend voran, derweil die Konter der Finnen gefährlich blieben. Bereits in der 47. Minute war Sorsa alleine durchgestartet, aber die Schalker hatten Glück, dass dem Mittelfeldakteur der Schuss verunglückte. Sieben Zeigerumdrehungen später musste allerdings S04-Keeper Fährmann den Ball zum zweiten Mal in diesem Spiel wieder aus dem Netz holen. Nach einem Fehler vom diesmal unglücklich agierenden Papadopoulos lief Pukki Höwedes davon und schob zum 2:0 ein. Bis auf fünf Minuten zur Mitte der zweiten Halbzeit blieben die Knappen vor dem gegnerischen Tor harmlos, und in ihrer Drangperiode agierten sie im Abschluss glücklos. Gavranovic´ Schuss strich am linken Pfosten vorbei (67.). Holtby tankte sich durch die gegnerische Abwehr, Lahti fuhr ihm jedoch im letzten Moment entscheidend in die Parade (70.). HJK-Goalie Wallen konnte Huntelaars Versuch nicht festhalten, aber der nachsetzende Gavranovic verpasste den Abpraller (71.). Und ein weiterer Schuss von Huntelaar wurde von Riihilahti erst auf der Linie geklärt (72.).

Senthuran Sivananda