Europa League 2011/2012 - Sechzehntelfinale - Do., 23.02.2012 - 19:00 Uhr
0:1
HZ - 0 : 1

Großer Erfolg auf schwerem Boden

Sehr präsent und Siegtorschütze: Mame Diouf

Sehr präsent und Siegtorschütze: Mame Diouf

Sehr präsent und Siegtorschütze: Mame Diouf

Hannover trotzte den widrigen Platzverhältnissen und dem unermüdlich anrennenden Gegner. Zielers gute Reaktionen waren ein wesentlicher Faktor, den 1:0-Erfolg und den Einzug ins Achtelfinale zu sichern. Dioufs zeitiger Treffer trug sicherlich ebenfalls ein gutes Stück zum Erfolg bei.

Akkurates Passspiel ließ der stellenweise arg mitgenommen wirkende Platz nicht zu; die Probleme bei der Ballmitnahme hielten sich angesichts dessen jedoch in überschaubarem Rahmen, so dass sich über die gesamte Spieldauer ein temperamentvoller Schlagabtausch entwickelte. Brügges Anfangsoffensive gebar in der 8. Minute die erste gute Torchance, als Zieler Refaelovs Schuss erst im Nachfassen sichern konnte. Abdellaoue unterbrach die Dominanz der Gastgeber mit einer energischen Einzelleistung, aber sein 18-Meter-Schuss rauschte links vorbei (14.). Brügge ignorierte den Warnschuss, wurde in der 21. Minute jedoch kalt erwischt. Stindl hatte sich am rechten Flügel Freiraum verschafft und eine perfekt getimte Flanke in den Sechzehner gezirkelt, die Diouf - der seinen Wert für 96 überzeugend nachwies - mit der Brust stoppte und Brügge-Keeper Kujovic aus kurzer Distanz überwand (21.). Für ein paar Minuten hatten die 96er nach dem Führungstreffer etwas Ruhe, dann rappelten sich die Belgier wieder auf. Eine Volleyabnahme Refaelovs, fast vom Elfmeterpunkt, sauste nur hauchdünn über Hannovers Querbalken (27.) und in der 40. Minute rettete Zielers sehenswerte Flugeinlage den Vorsprung, als Meunier aus zehn Metern einen wuchtigen und platzierten Kopfball aufs linke Eck gesetzt hatte. Die „Roten“ streuten, wann immer möglich, schnelle Gegenstöße ein - langweilig wurde es nie.

Die ersten zehn Minuten nach Wiederanstoß gehörten klar den Gastgebern, die einige Hektik in Hannovers Sechzehner herauf beschworen. Refaelov scheiterte in dieser Phase einmal mehr an Zieler (50.) und auch Vasquez´ Freistoß wurde vom Gästekeeper gemeistert (53.). 96 konnte sich dann etwas befreien, so dass die Torraumszenen wieder wechselseitig notiert wurden. Nachdem Christoph Daum in der 62. Minute schließlich ultimativ zum Angriff blasen ließ - mit Lestienne und Vleminckx kamen zwei weitere Stürmer - verzichteten die Gastgeber auf eine kompakte Defensive und Hannovers Räume zum Kontern weiteten sich aus. Dioufs satter Schuss aus der 72. Minute hätte fast die Vorentscheidung gebracht (knapp drüber) und auch seinem Kopfball aus der 84. Minute fehlte nicht viel. Auf der Gegenseite kämpfte Brügge bis zur letzten Minute um seine Ausgleichschance und hätte mit etwas Glück einen Strafstoß bekommen können, als Refaelov bei einem Zweikampf im 96er-Strafraum von Chahed leicht am Schienbein getroffen wurde (76.). Vielleicht wäre ein Remis dem Spielverlauf gerecht geworden - an Hannovers verdientem Einzug ins Achtelfinale hätte das jedoch auch nichts geändert.

André Schulin

Wir fahren hin, haun die weg und fahren wieder zurück.

— Peter Neururer