Hannover gestoppt

Abezockt beim 1:0-Führungstreffer: Adrian Lopez

Mirko Slomkas Fazit stimmte: "Über beide Spiele gesehen ist Madrid der verdiente Sieger." Auch im Rückspiel schlug Atletico die 96er mit 2:1. Die Spanier standen defensiv äußerst sicher und machten viel aus ihren wenigen Chancen. Hannovers gute Europa League-Vorstellung endete somit im Viertelfinale.

45 Minuten lang passierte vor beiden Toren so gut wie nichts. Es mag ein wenig an der Ausgangssituation gelegen haben - ein einfacher 1:0-Erfolg hätte Hannover schließlich in die nächste Runde gebracht -, dass die 96er nicht von Beginn an das volle Risiko suchten, sondern beharrlich auf eine Chance lauerten. Der Ausfall Stindls (verletzt) beraubte die im grünen Auswärtstrikot spielenden „Roten“ (UEFA-Entscheidung, da sich Hannovers Heim- und Atleticos Auswärtstrikot zu sehr ähneln) zudem einer dynamischen Offensivkraft. Ganz sicher trug aber Atleticos resolutes, ebenfalls defensiv orientiertes Auftreten dazu bei, dass die leicht feldüberlegenen Gastgeber keinen gefährlichen Schuss aufs Tor brachten. Positiv aus 96er-Sicht: Der Angriff der Spanier war genauso abgemeldet.

Das sah kurz nach dem Wechsel anders aus. Die erste echte Torchance des Spiels eröffnete sich Falcao im 96er Strafraum, der Schuss des Kolumbianers war jedoch deutlich verzogen (48.). Ein Freistoß Diegos aus spitzem Winkel kam ebenfalls aufs Tor der Gastgeber, bereitete Zieler jedoch wenig Mühe (58.). Problematisch blieb weiterhin, dass Hannover einfach nicht ins Rollen kam. Jene Kombinationsmomente, in denen ein Rädchen ins andere passt - sie fehlten. Und dann der erste Rückschlag: Nach einem Zuspiel aus dem Mittelfeld versetzte Adrian nacheinander Pogatetz, den heraus geeilten Zieler sowie Pander und traf zum 1:0 für Atletico (63.). Nun erst kamen die Niedersachsen etwas intensiver aus der Reserve, vermochten es aber nicht, die Madrilenen auszumanövrieren. Mit ein wenig Fortune - Godin verlängerte Panders Einwurfs per Kopf zu Diouf - öffnete sich plötzlich aber doch noch ein Türchen: Dioufs flach neben den linken Pfosten gesetzter Ausgleichstreffer ließ Gästekeeper Courtois keine Abwehrchance (81.). Zehn Minuten blieben und Hannover rückte entschlossener vor. Klare Abschlussmöglichkeiten ließ Atletico jedoch nicht zu. Statt dessen sorgten die Gäste drei Minuten vor dem offiziellen Schluss für die Entscheidung. Hannover bekam das Leder nach einem über halbrechts vorgetragenen Angriff nicht weg. Diego spitzelte zum freistehenden Falcao und dessen Schuss aus 14 Metern passte.

André Schulin