Europa League 2012/2013 - Achtelfinale - Do., 14.03.2013 - 21:05 Uhr
3:1
HZ - 2 : 0

Chancenlos

Lazios alleiniger Torschütze beim 3:1-Erfolg: Libor Kozak

Lazios alleiniger Torschütze beim 3:1-Erfolg: Libor Kozak

Lazios alleiniger Torschütze beim 3:1-Erfolg: Libor Kozak

Stuttgarts mangelhafte Deckungsarbeit öffnete Lazio Tür und vor allem Tor, um das Thema "Viertelfinaleinzug" sehr zeitig abzuhaken. Die gespenstische Szenerie des leeren Olympiastadions verlieh diesem Spiel obendrein eine irreale Atmosphäre.

Einen „Hexenkessel“ hatte der VfB in Rom nicht zu befürchten. Als Bestrafung Lazios für rassistische Aktionen einiger Fans hatte die Uefa eine Zuschauersperre verhängt. Vor leeren Rängen versuchten die Stuttgarter also, den 0:2-Rückstand des Hinspiels wettzumachen. Ein Distanzschuss Holzhausers, bei dem Lazio-Schlussmann Marchetti sich strecken musste, markierte einen mutmachenden Auftakt (4.). Binnen kürzester Zeit verspielten die Schwaben danach jedoch jedwede realistische Erfolgschance: Als Radu links außen durch war und in den VfB-Strafraum flankte, reagierte lediglich Lazio-Stürmer Kozak, der die Kugel aus sechs Metern ins Netz drückte (6.). Nach einem langen Ball von Hernanes sprintete Kozak wenig später nochmals auf den VfB-Kasten zu und ließ Ulreich mit einem satten Abschluss keine Abwehrmöglichkeit (8.) - die Sache war entschieden, bevor der VfB richtig Fuß fassen konnte. In der Halbzeitpause sprach Fredi Bobic dann auch davon, dass es praktisch nur noch darum gehe, eine gute zweite Halbzeit hinzulegen. Von einem Weiterkommen der Schwaben, die dazu fünf Tore benötigten, war keine Rede mehr.

Auch weil Lazio nichts mehr für einen Spielaufbau tun musste, kamen die Stuttgarter nun stärker auf. Und sie hatten frühe Möglichkeiten der Resultatsverbesserung. Sakai, Holzhauser und Hajnal prüften den für den verletzten Marchetti ins Spiel gekommenen Bizarri, der sich erst in der 62. Minute einem platzierten Flachschuss Hajnals geschlagen geben musste. Okazaki, Gentner und Harnik hatten es auf dem Fuß, zumindest das 2:2-Unentschieden zu markieren. Wie um dieses Geisterspiel adäquat abzurunden, setzten aber die Gastgeber, in Person von Kozak den letzten Akzent. Erneut war Stuttgarts Abwehrverhalten nicht wettbewerbstauglich, als der Tscheche ohne Mühe seinen dritten Treffer einköpfen konnte (87.). „Wir haben in beiden Spielen zu einfach die Tore bekommen und uns im Abwehrverhalten nicht so gut angestellt. Daher hätten wir das Viertelfinale auch nicht verdient gehabt“, stellte Bruno Labbadia unwidersprochen fest.

André Schulin

Ich hätte im Sommer einfach den Götze angerufen und den Draxler und gesagt: Kommt her Jungs, lasst uns hier was aufbauen.

— Kevin-Prince Boateng über große Pläne bei Hertha BSC.