Europa League 2012/2013 - Achtelfinale - Do., 07.03.2013 - 19:00 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Schlechte Karten

Fand viel Freiraum beim 2:0: Ogenyi Onazi

Fand viel Freiraum beim 2:0: Ogenyi Onazi

Fand viel Freiraum beim 2:0: Ogenyi Onazi

Ein 0:2 als Ausgangsbasis für das Rückspiel in Rom war für sich betrachtet schon eine harte Nuss. Der Verlauf der zweiten Minuten erhöhte dann noch die Zweifel, dass die Stuttgarter den Römern noch gefährlich werden könnten.

Anfangs sah es gut aus. Der VfB hielt die Gäste, an denen sich in der Runde zuvor die Gladbacher die Zähne ausgebissen hatten, vom eigenen Tor fern und kam nach einer Abtastphase durch Traoré (9., drüber) und Okazaki, dessen Kopfball von Gäste-Keeper Marchetti pariert wurde (16.) zu ordentlichen Chancen. In einer Situation, die zunächst nicht zwingend gefährlich wirkte, bewies Lazio dann aber seine Durchsetzungsstärke. Die mangelnde Stuttgarter Ballkontrolle in der eigenen Abwehr nutzte Candreva, um den Ball abzufangen und zu Ederson weiterzuleiten. Der Brasilianer verschaffte sich mit einer Drehung Freiraum, zog aus 14 Metern ab und ließ Ulreich mit einem harten Flachschuss ins linke Eck keine Chance (21.). Stuttgart mühte sich um den Ausgleich, musste allerdings auch vor Lazios Gegenstößen auf der Hut sein. Ein Flugkopfball des in dieser Situation stark bedrängten Okazaki verfehlte in der 42. Minute sein Ziel nur knapp.

Der VfB hatte sich nach dem Seitenwechsel noch keine ernsthafte Tormöglichkeit erspielt, als ein unnötiger Ballverlust auf Höhe der Mittellinie das Spiel entschied. Onazi schnappte sich die Kugel noch in der eigenen Hälfte, ließ mit einer einfachen Finte einen Stuttgarter aussteigen und konnte dann unbehelligt durch die Mitte aufs VfB-Tor sprinten. Am 16er angekommen spitzelte der 20-jährige Nigerianer den Ball links an Ulreich vorbei (56.). Zeit genug, zumindest noch den Anschluss herzustellen, blieb dem VfB. Allein, die Schwaben bekamen keinen richtigen Zugriff mehr auf die Partie. Lazios Akteure konnten sich nun ausschließlich dem Zerstören des gegnerischen Spiels widmen und waren im Zweifelsfall einem dritten Treffer sogar näher, als der VfB seinem ersten. „Wir haben gesehen, was Abgezocktheit und Erfahrung bei einer Mannschaft heißt“, musste Bruno Labbadia anerkennen. „Unsere Ausgangsposition ist denkbar gut“, war Lazios Coach Vladimir Petkovic sehr zufrieden mit dem Spielverlauf und -ausgang. Dass in Rom mit der Rückkehr des in Stuttgart gesperrten Ibisevic eine höhere Torgefahr entsteht, blieb fast die einzige Hoffnung der Schwaben.

André Schulin

Es wäre überraschend, wenn alle 22 Spieler am Ende noch auf dem Feld stehen, da einer schon herausgestellt wurde.

— George Best als TV-Experte.