Europa League 2012/2013 - Gruppenphase - Do., 22.11.2012 - 21:05 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Nervöse Gladbacher vorzeitig weiter

Der Joker stach zweimal: Igor de Camargo

Der Joker stach zweimal: Igor de Camargo

Der Joker stach zweimal: Igor de Camargo

Borussia Mönchengladbach hatte mit dem Heimsieg gegen den zyprischen Meister AEL Limassol schon einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase die nächste Runde der Europa League erreicht. Das war vor einigen Wochen noch nicht zu erwarten gewesen. Und auch gegen Limassol tat sich die Elf vom Niederrhein lange Zeit schwer.

Gladbachs Trainer Favre war nach dem 0:0 im Hinspiel in Zypern dafür kritisiert worden, dass er einige Stammkräfte geschont hatte. Diesmal waren es die Zyprer, die im Hinblick auf das anstehende Spitzenspiel in der Liga gegen APOEL Nikosia einige angeschlagene Leistungsträger auf der Bank ließen. Die Borussen waren jedoch vor allem in der eigenen Hälfte zu nervös und leisteten sich zu viele Fehlpässe. Gegen eine fahrige Elf vom Niederrhein kamen selbst die biederen und fußballerisch limitierten Gäste zu einigen Torchancen. Schon nach 18 Sekunden hatte Limassol seine erste Tormöglichkeit. Frei vor dem Tor sprang allerdings Luciano Bebe der Ball vom Fuß. Dann musste Ring bei einem Schuss von Nicolaou vor der Linie klären (6.). Und nach einem Missverständnis in der Mönchengladbacher Abwehr zwischen Torwart ter Stegen und Marx hatten die Hausherren Glück, dass Nicolaou mit seinem Abschluss das Gehäuse verfehlte (26.). In der Defensive standen die Zyprer kompakt. Wie schon so oft in dieser und in der vergangenen Spielzeit taten sich die Borussen gegen abwehrstarke Mannschaften schwer, das Spiel zu machen. Nach vier Zeigerumdrehungen waren die Gladbacher zumindest mal hinter die gegnerische Viererkette gekommen. Doch Hanke verunglückte der Abschluss. Danach versuchten es die Fohlen oft aus der Distanz. Kurz vor der Pause fiel zumindest ein Treffer, über den sich die Borussia freuen durfte - wenn auch in Marseille, wo Olympique gegen Fenerbahce mit 0:1 in Rückstand geraten war. Damit hätten die Niederrheiner bei einem Sieg vorzeitig die nächste Runde erreicht. Und in der Schlussminute der ersten Halbzeit hatte die Platzelf ihre bis dahin beste Einschussgelegenheit. Doch Rings Direktabnahme lenkte AEL-Keeper Degra mit einer Hand ins Toraus.

Nach der Pause kam das Spiel der Elf vom Niederrhein mehr entgegen. Die Borussia durfte nun kontern, weil sich Limassol auch mehr nach vorne traute. Bei den schnellen Gegenstößen der Hausherren bekamen die Zyprer vor allem Gladbachs hängende Spitze Herrmann nicht in den Griff. Nach einer knappen Stunde hatten sie Glück, als Herrmann bereits alleine aufs gegnerische Gehäuse zulief, aber die Kugel genau in die Arme des gegnerischen Schlussmannes schob (57.). Eine gute Viertelstunde später konnte Luciano Bebe den durchgestarteten Herrmann regelwidrig noch vor der Strafraumgrenze stoppen. Aber weil der Verteidiger das Foul als letzter Mann beging, sah er die für eine Notbremse erforderliche Rote Karte (75.). Den anschließenden Freistoß setzte Arango an den rechten Außenpfosten (77.). In Überzahl erzielte die Borussia den ersehnten Führungstreffer. Nordtveit steckte zum eingewechselten de Camargo durch, der Joker lief seinem Gegenspieler Dossa Junior davon und traf ins lange Eck (79.). Selbst in Überzahl und mit der Führung im Rücken bekam die Borussia allerdings keine Ruhe ins Spiel. Wenn Limassol mal mit der Kugel in der Gladbacher Hälfte auftauchte, dann wackelte die Abwehr. Gleichzeitig hatten die Gastgeber Kontermöglichkeiten zur vorzeitigen Entscheidung. Drei Zeigerumdrehungen vor dem Ende verfehlte de Camargo noch knapp das Zielgebiet. In der Nachspielzeit machte es der Belgier besser und köpfte eine Herrmann-Flanke in die Maschen. Kurz nach dem Abpfiff kannte der Jubel bei den Borussen-Fans keine Grenzen. Denn in Marseille war es beim 1:0 für Fenerbahce geblieben, und damit hatte Gladbach vorzeitig die nächste Runde der Europa League erreicht.

Senthuran Sivananda

Uns steht ein hartes Programm ins Gesicht.

— Andreas Brehme