Fragen und Antworten zum DFL-Supercup

von Jean-Pascal Ostermeier | sid13:40 Uhr | 02.08.2019
Bayern München gewann die vergangenen drei Supercups
Was steht an?

Am Samstag steigt die 20. Auflage des DFL-Supercups. Durch den Doublegewinn von Bayern München entfällt in diesem Jahr das übliche Duell zwischen Meister und Pokalsieger. Stattdessen gastiert der Rekordmeister zum Pflichtspielauftakt um 20.30 Uhr bei Vizemeister Borussia Dortmund.

Welchen Stellenwert hat der Supercup?

Beim Supercup wird der erste offizielle Titel der Saison vergeben. Durch das Duell der beiden Platzhirsche im deutschen Fußball bekommt die Partie in diesem Jahr eine besondere Brisanz. Für beide Vereine ist es eine erste Standortbestimmung unter Wettkampfbedingungen und gleichzeitig die Chance, dem Konkurrenten ein erstes Zeichen der eigenen Stärke zu senden. An die Bedeutung der Meisterschale oder des DFB-Pokals reicht die 5,5 Kilo schwere Supercup-Trophäe allerdings bei Weitem nicht heran. Die Teams bestreiten die Begegnung wie üblich aus der vollen Vorbereitung heraus und dürften noch nicht bei ihrer vollen Leistungsfähigkeit angekommen sein. Als Scharfrichter für die kommende Spielzeit ist der Supercup ohnehin kaum anzusehen. Von den bisherigen 19 Siegern wurden nur fünf Teams in der anschließenden Saison Meister, drei Mannschaften schnappten sich den DFB-Pokal.

Geht die Münchner Supercup-Dominanz weiter?



Die Bayern sind mit sieben Siegen Rekordtitelträger im Supercup. Die letzten drei Auflagen gingen allesamt an die Münchner, zweimal wurde dabei der BVB geschlagen. Dennoch reist der Doublesieger in diesem Jahr nicht als klarer Favorit nach Dortmund. Die personell verstärkte Borussia marschiert bislang ohne jeglichen Makel durch die Vorbereitung. Die Schwarz-Gelben feierten sechs Siege in sechs Partien und schlugen dabei unter anderem Champions-League-Gewinner FC Liverpool. Besonders die Offensive der Westfalen zeigte sich in bestechender Frühform, in jeder Partie gelangen mindestens drei Treffer. Die Münchner präsentierten sich dagegen nicht ganz so souverän. Gegen den FC Arsenal und Tottenham Hotspur setzte es Niederlagen, demgegenüber stehen aber auch Siege gegen Real Madrid, AC Mailand und Fenerbahce Istanbul. Auch statistisch lässt sich kein Favorit ausmachen. Beide Vereine stehen sich zum siebten Mal im Supercup gegenüber, beide Seiten konnten bislang je drei Duelle für sich entscheiden. In den fünf Aufeinandertreffen zwischen Meister und Vizemeister setzte sich bereits dreimal der Vize durch.

Welche Neuzugänge werden die beiden Mannschaften präsentieren?

Mats Hummels wird nach seiner Rückkehr von Bayern München zu Borussia Dortmund erstmals wieder im Signal Iduna Park auflaufen und als Abwehrchef vermutlich gleich die angedachte Leaderrolle ausfüllen. Mit Nationalspieler Nico Schulz dürfte beim BVB auf der Linksverteidigerposition ein weiterer Neuzugang in der Startelf stehen. Julian Brandt und Mateu Morey fallen verletzt aus, ein Einsatz des angeschlagenen Thorgan Hazard erscheint unwahrscheinlich. Bei den Bayern hielten sich die Transferaktivitäten trotz des angekündigten Umbruchs bislang in Grenzen. 80-Millionen-Mann Lucas Hernandez befindet sich noch im Aufbautraining, Weltmeister Benjamin Pavard und Nachwuchshoffnung Jann-Fiete Arp dürften sich erstmal auf der Bank wiederfinden. Ein möglicher Königstransfer von Leroy Sane lässt weiter auf sich warten.

Wer überträgt die Partie?



Das Spiel im ausverkauften Signal Iduna Park wird in mehr als 200 Länder live übertragen. In Deutschland ist die Begegnung live im ZDF und auf DAZN zu sehen.

(sid)

Bei uns wird auf dem Platz zu wenig gesprochen. Das könnte an der Kommunikation liegen.

— Erich Ribbeck