Torunarigha zu Rassismus-Verharmlosung: «Ohne Worte...»

von Marcel Breuer | dpa16:19 Uhr | 25.02.2020
Wehrt sich gegen die Verharmlosung von Rassismus: Jordan Torunarigha. Foto: Soeren Stache/dpa
Fußballprofi Jordan Torunarigha von Hertha BSC hat sich gegen eine Verharmlosung von Rassismus zur Wehr gesetzt.

«Hab selten sowas Dummes gelesen!», schrieb der 22-Jährige vom Berliner Bundesligisten bei Twitter und verlinkte einen Text der Online-Plattform «novo-argumente.com». In dem Artikel des Berliner Wissenschaftlers Prof. Dr. Stefan Chatrath heißt es unter anderem: «Fußballer, die professionell spielen, müssen Beleidigungen aushalten, das gehört dazu.» Auch Hertha BSC machte das bei Twitter wenig später sprachlos: «Ohne Worte...»

Konkret beschrieb Chatrath, der auch Stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission des Landessportbundes Berlin ist, auch die Vorfälle um Torunarigha zuletzt beim Bundesligaspiel bei Schalke 04. Dort war der gebürtige Chemnitzer nach eigenen Aussagen rassistisch beleidigt worden. «Ja, das mag wehtun, aber die Vorfälle ereigneten sich in einem Fußballstadion, wo es dazugehört, dass der Gegner mit Spott und Häme überzogen wird», schrieb Chatrath: «Natürlich kann ich es auch nicht schönreden, wenn im Stadion jemand Affengeräusche nachahmt, um schwarze Spieler zu beschimpfen. Das ist rassistisch, keine Frage.»

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Jordan Torunarigha
AbwehrDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
26
Größe
1,91
Gewicht
80
Fuß
L
Saison 2019/2020

Bundesliga

Spiele
18
Tore
1
Vorlagen
-
Karten
3--


Chatrath war von der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Professor der University of Applied Sciences Europe schrieb von einer «emotionalen Überreaktion von Jordan Torunarigha». So heißt es: Torunarigha sei «der einzige, der die Beleidigungen gehört hat». Und weiter: «Wäre es nicht möglich, dass Jordan Torunarigha sich verhört hat?» Für ihn sei im Sport «alles erlaubt, solange der gegnerische Spieler physisch nicht so stark geschädigt wird, dass er ausgewechselt werden muss».

(dpa)

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