Schreckmoment bei Man Citys Supercup-Sieg

von Marcel Breuer | dpa18:49 Uhr | 04.08.2019
Manchesters Raheem Sterling (r) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit seinen Mannschaftskollegen. Foto: Frank Augstein/AP
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp erkundigte sich als einer der ersten nach Leroy Sanés Befinden, als der vom FC Bayern umworbene Man-City-Angreifer nach nur zwölf Minuten vom Rasen des Wembley-Stadions humpelte. Sanés Austausch mit City-Coach Pep Guardiola wirkte hingegen fast kurz.


Die frühe Verletzung des 23 Jahre alten deutschen Nationalspielers war der Schreckmoment am Sonntag beim Supercup-Triumph des englischen Fußballmeisters und Pokalsiegers aus Manchester, der sich in der als Community Shield bekannten Begegnung mit 5:4 im Elfmeterschießen (1:1, 1:0) durchsetzte. Immerhin war Sané bei der Siegerehrung wieder dabei, wenn auch mit einem Verband und noch leicht humpelnd..

Der Jungstar war im Zweikampf und Laufduell mit Liverpool-Verteidiger Trent Alexander-Arnold zu Fall gekommen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff er sich danach ans Knie. Nach einer mehrere Minuten dauernden Behandlung verließ er schließlich begleitet von den Teamärzten den Platz. Wie schwer sich der Wunschspieler der Bayern verletzt hatte, war zunächst nicht klar. In München dürften die Bilder aus Londons Fußballtempel mit einiger Sorge verfolgt worden sein.

Auch beim Dortmunder 2:0 gegen den FC Bayern beim deutschen Supercup am Vorabend war Sané Gesprächsthema. Zu den neuesten Gerüchten über einen angeblich kurz bevorstehenden Wechsel sagte Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidžić allerdings so wenig wie möglich. «Wir werden nichts kommentieren. Wir werden nichts zum Transfermarkt sagen. Solange, bis es etwas zu verkünden gibt», hatte sich der Ex-Profi beim Streamingdienst DAZN geäußert. Die Kölner Zeitung «Express» hatte berichtet, Sané werde spätestens am Mittwoch in München vorgestellt.

Trotz der anhaltenden Wechsel-Spekulationen für angeblich weit über 100 Millionen Euro setzte Guardiola am Sonntag auf Sané als linken Außenstürmer in der Startelf - mit den dramatischen Folgen. Aus deutscher Sicht geriet das Ergebnis damit beinahe zur Nebensache. Dabei bekamen die rund 78 000 Zuschauer im nicht ausverkauften Wembley-Stadion - mehr als die Hälfte davon lautstarke Liverpool-Fans - eine überaus unterhaltsame Partie zwischen den beiden Spitzenteams zu sehen.

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Leroy Sané
BayernAngriffDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
28
Größe
1,83
Gewicht
80
Fuß
L
Daten

Bundesliga

Spiele
105
Tore
25
Vorlagen
24
Karten
8--


Sané war kaum ausgewechselt, als Raheem Sterling (12. Minute) nach einem Freistoß den Führungstreffer für Man City erzielte. Den Ausgleich für die Reds besorgte der frühere Schalker Joel Matip (77.) per Kopf. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit rettete Citys Abwehrspieler Kyle Walker einen Ball von Liverpools Stürmer Mohamed Salah unmittelbar vor der Linie. Im Elfmeterschießen hielt Manchesters Keeper Claudio Bravo einen Schuss von Georginio Wijnaldum. Den entscheidenden Elfer für Titelverteidiger City verwandelte Gabriel Jesus.

Der Community Shield - eigentlich das Match zwischen Meister und Pokalsieger - gilt weniger als wichtiger Titel denn als Leistungstest für die am Freitag beginnende Premier-League-Saison. Trotzdem traten beide Seiten hochmotiviert auf - und auch die beiden Trainer. City-Coach Guardiola kassierte sogar eine Gelbe Karte, nachdem er sich beim Schiedsrichter über einen Zweikampf zwischen Liverpools Joe Gomez und Citys David Silva beschwert hatte. Gelbe und Rote Karten für Trainer wurden zur neuen Saison eingeführt.

Zu der großen Sommer-Transfer-Saga um Sané hatte der frühere Bayern-Coach bei der Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitag noch Stellung genommen. «Niemand hat gesagt, dass er gehen will», hatte der Spanier gesagt. «Er ist unser Spieler und wir wollen, dass er bleibt.»

Zuletzt hatten mehrere Medien berichtet, dass Sané zu einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister bereit sei. Eine angebliche Einigung mit dem Spieler hatte der FC Bayern daraufhin umgehend dementiert. Sané hat bei Manchester City noch einen Vertrag bis 2021. Bei einem Transfer würde er zum mit Abstand teuersten Bundesliga-Spieler werden.

(dpa)

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