Dutt zur Löw-Debatte: «Nicht zu viel reininterpretieren»

von Marcel Breuer | dpa10:40 Uhr | 26.11.2020
Arbeitete von August 2012 bis Mai 2013 als DFB-Sportdirektor: Robin Dutt. Foto: Marius Becker/dpa
Der ehemalige DFB-Sportdirektor Robin Dutt sieht Oliver Bierhoff als Schlüsselfigur in der weiter heiß diskutierten Bundestrainer-Frage.

Zugleich bewertet der Verbands-Insider die jüngste Erklärung seines ehemaligen Arbeitgebers keinesfalls als Hinweis darauf, dass ein Rücktritt oder die Ablösung von Joachim Löw vorbereitet werden solle. «Dieser Wortlaut ist ein typischer DFB, in dem man auch nicht zu viel reininterpretieren darf», sagte Dutt im «NDR2-Bundesligashow-Podcast». Die DFB-Erklärung sei vor allem «eine Reaktion auf den Aufschrei» nach der 0:6-Blamage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Spanien gewesen.

Der DFB hatte zu Wochenbeginn einen «Fahrplan» veröffentlicht, um die historische Pleite von Sevilla zu analysieren und mögliche «nächste Schritte» einzuleiten. Dieser Fahrplan sieht vor, «dem Bundestrainer die zeitliche und emotionale Distanz zu geben, die aktuelle Situation der Nationalmannschaft grundlegend aufzuarbeiten.» Das verstärkte die Spekulationen um die Zukunft von Löw, der seit 2006 Bundestrainer ist und 2014 mit dem WM-Triumph in Brasilien seinen größten Erfolg feierte. Am 4. Dezember soll Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff ohne Löw dem DFB-Präsidium eine Analyse vorlegen.

Für den ehemaligen Manager und Trainer Dutt, der von August 2012 bis Mai 2013 als DFB-Sportdirektor arbeitete, hat Bierhoff im Verbandspräsidium eine Schlüsselrolle. «So lange er im Amt ist, wird man das zwar hinterfragen, aber den Vorschlägen von Oliver Bierhoff folgen», sagte Dutt. Sonst würde Bierhoffs Job in Frage stehen.

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«Natürlich muss es immer Abschnitte geben, in denen man sich überprüft. Und wenn ich das inzwischen von außen beurteile, wurde das nach der letzten Weltmeisterschaft bewertet. Und man hat sich zu einem neuen Weg entschieden», ergänzte Dutt: «Dieser neue Weg steht bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr auf dem Prüfstand - und nicht zwischendrin.»

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(dpa)

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