Bundesliga 2008/2009 - 10. Spieltag - Di., 28.10.2008 - 20:00 Uhr
0:3
HZ - 0 : 2

Knoten geplatzt

An sämtlichen Toren beteiligt:
<br>Kevin Kuranyi

An sämtlichen Toren beteiligt:
Kevin Kuranyi

An sämtlichen Toren beteiligt:
Kevin Kuranyi

Nach drei Remis in Folge wollte Schalke es dieses Mal wissen und setzte mit dem ersten Auswärtssieg der Saison ein schon lang erwartetes Zeichen. Karlsruhe lief der Musik von Beginn an nur hinterher und hatte nach einem frühen Doppelschlag schon so gut wie verloren. Als dann noch der Kapitän auf kuriose Weise vom Platz flog, wurde der Abend für die Badener endgültig zu einem Desaster.

Die Kugel war kaum freigegeben, da bekam die Heimelf bereits deutlich zu spüren, dass sie für Schalkes 0:0 gegen Bielefeld würde büßen müssen. Nicht weniger als fünf recht ordentliche Möglichkeiten erspielten sich die Gäste allein in der ersten Viertelstunde und gingen trotzdem noch recht zeitig in Führung. Bordon, der sich trotz dreier Schalke Stürmer genau wie Westermann oft in die Offensive einschaltete, bekam am Strafraum den Ball von Kuranyi und versenkte ihn gekonnt im linken Eck (15.). Nur vier Minuten später stand es dann bereits 0:2, diesmal erzielt vom Ex-Nationalstürmer selbst, dem bereits zwei der vorherigen Chancen gehört hatten und der sich diesmal von Engelaar punktgenau auf den Kopf flanken ließ. Der KSC war damit so gut wie erledigt; schon die letzten beiden Niederlagen hatten zudem deutliche Spuren hinterlassen. Aus Trotz immerhin legte das Becker-Team den Hebel nun kurzzeitig um und kam binnen fünf Minuten zu drei Gelegenheiten zum Anschluss. Schalke-Keeper Neuer, der schon in den ersten Minuten zweimal gewackelt hatte, machte dabei keinen sicheren Eindruck. Um die Badener in die Begegnung zurückzuholen aber hätten sich die Knappen schon komplett verzetteln müssen. Gegen Ende des Durchgangs drückten sie statt dessen jedoch wieder aufs Gas und konnten schon jetzt ihrem Gegner endgültig auch den Hahn abdrehen. Altintop (40.) und zweimal Rakitic (32./38.) vergaben hierfür die Chancen.

Ohnehin hätte Karlsruhe die dritte Heimniederlage so kaum mehr vermieden. Am Ende aber verlor es nicht nur das Spiel, sondern auch seinen Kapitän, der sich auf seltsame Weise verabschiedete. Für ein rüdes Foul an Farfan sah der schon früh verwarnte Maik Franz zunächst noch nicht die Gelb-Rote Karte. Als er sich wenige Minuten später in einer Spielpause aber wütend herumwarf und laut in Richtung Schalker Trainerbank keifte, wertete Schiedsrichter Fandel dies als Obszönität und stellte Franz zur Empörung des Karlsruher Lagers vom Platz (56.). Auch jetzt ließ der KSC sich noch nicht hängen und kämpfte verbissen um den Anschluss. Dann aber köpfte Farfan nach einer Flanke des starken Kuranyi das 0:3 und wischte die letzten leisen Zweifel damit weg (67.). Der Rest des Spiels waren Schalker Routine sowie auch Karlsruher Einsicht, ein noch höheres Debakel besser zu vermeiden, welches allemal noch möglich schien. Nicht zuletzt für Fred Rutten wurde der klare Erfolg dabei am Ende zum Triumph, da sich seine mutige Taktik mit drei Stürmern als Schlüssel zum überzeugenden Auswärtssieg erwies.

Maik Großmann

Torwart Borel hat gezeigt, dass er auch Bälle halten kann.

— Thomas Schaaf