Bundesliga 2008/2009 - 16. Spieltag - Sa., 06.12.2008 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Etwas aus der Krise geholfen

Ausgerechnet der dienstälteste Schalker sorgte für den goldenen Treffer: Gerald Asamoah

Ausgerechnet der dienstälteste Schalker sorgte für den goldenen Treffer: Gerald Asamoah

Ausgerechnet der dienstälteste Schalker sorgte für den goldenen Treffer: Gerald Asamoah

Eine viel zu passive Spitzenmannschaft von Hertha BSC war genau der richtige Aufbaugegner für krisengeschüttelte Schalker. Die Berliner verbauten sich dagegen selbst die Möglichkeit, zu den Titelkandidaten aufzuschließen.

Sowohl Schalke (1:2 in Enschede) als auch Hertha (0:1 gegen Galatsaray) verloren in der Woche ihre UEFA-Cup-Spiele. Unter Druck standen jedoch nur die Königsblauen, deren Trainer Rutten der Startelf der Europapokal-Niederlage eine weitere Bewährungschance gab. Zwar hatten die Schalker gegen eine sich einmauernde Hauptstadtvertretung keine Mühe, die Partie zu bestimmen, aber sie spielten sich auch kaum Torchancen heraus. Die noch größte vergab Kevin Kuranyi schon in der dritten Minute: Nach einem Stockfehler von Kaka war der Ex-Nationalspieler frei durch, scheiterte im Abschluss jedoch an BSC-Keeper Drobny.

Zur zweiten Halbzeit blieb Kuranyi in der Kabine; mit Ersatzmann Halil Altintop, der zwei Torchancen aus guter Schussposition (55., 58.) versiebte, wurde das Schalker Spiel etwas druckvoller. Zwanzig Minuten nach dem Wiederanpfiff brauchte Asamoah, nachdem Drobny eine Farfan-Flanke unterlaufen hatte, nur noch ins leere Tor einzunicken. Wie erwartet tat sich die Hertha danach schwer, den Schalter von einer totalen defensiven auf eine offensive Spielweise umzulegen. Auch mit drei eingewechselten Angreifern, unter anderem Pantelic, der wegen einer Oberschenkelverhärtung zunächst nur auf der Bank saß, fehlte der zum Schluss wenigstens bemühten Berliner Offensive die Durchschlagskraft im Angriffsspiel. Voronin, dessen zu schwache Direktabnahme keinen Problem für S04-Goalie Neuer darstellte (74.), und Pantelic, der den Ball über den Querbalken lupfte (85.), kamen dem unverdienten Ausgleich noch am nächsten. Am Ende durfte die Spree-Auswahl sogar froh sein, die 90 Minuten samt Nachspielzeit ohne weitere Verluste überstanden zu haben, denn Simunic erhielt für seine Tätlichkeit gegen Altintop lediglich die Gelbe Karte und entkam damit einer nachträglichen Bestrafung (88.).

Senthuran Sivananda

Ich habe mich sehr über den WM-Sieg gefreut, habe in dem Moment des Abpfiffs fünf, zehn, fünfzehn Sekunden einen Adrenalinstoß bekommen, den ich, frei nach dem Philosophen Friedrich Nietzsche, ,,Verzückungsspitze" nenne.

— Paul Breitner, Weltmeister von 1974, in einem Interview zu seinem 70. Geburtstag.