Die Bayern stolpern

Tabellenführer Bayern München und der FFC Frankfurt sind mäßig aus der Winterpause gestartet - der FCR Duisburg konnte dagegen mit einem 5:2-Sieg gegen den Hamburger SV Boden gut machen und bleibt dran im Rennen um die Meisterschaft. Für den abstiegsbedrohten SC Bad Neuenahr wird es nach einer 5:0-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg zunehmend schwer.

Spielerisch zeigte sich auf allen Plätzen, dass die Mannschaften nach der langen Winterpause ihren Rhythmus erst wieder finden müssen. Vor allem der FFC Frankfurt überraschte mit einem eklatanten Fehlstart: 1:1 gegen den abstiegsbedrohten USV Jena. „Die Mannschaft hat es selbst zu verantworten. Wer aus so vielen Chancen nicht mehr Tore macht, muss ein solches Resultat hinnehmen,“ fand Trainer Günter Wegmann ungewohnt deutliche Worte. Karolin Thomas hatte den FFC zwar bereits in der 2. Minute mit einem Schuss aus 20 Metern in Führung gebracht. Der FFC dominierte das Spiel, vergab aber reihenweise Chancen oder scheiterte an Jenas starker Torfrau Jana Burmeister. Kurz vor dem Pausenpfiff fiel der Ausgleich: nach einem schönen Zuspiel von Neuzugang Adjoa Bayor schoss Sabrina Schmutzler (45.) flach ins rechte Eck. Und dabei blieb’s. „Dieses Ergebnis wirft uns zurück. Nun ist die Situation richtig schwierig geworden“, sagte Manager Siegfried Dietrich.

Auch der FC Bayern kam nicht gut aus den Startlöchern. Beim ersatzgeschwächten Tabellensechsten aus Essen-Schönebeck führten die Münchnerinnen schon 2:0 - mit Toren von Julia Simic (51.) und Stefanie Mirlach (73.) -, ließen dann aber dem Gegner immer wieder zu viel Raum, was die erst 15-jährige Sofi Nati in der 80. Minute ausnutzte. Der Ball landete in hohem Bogen passgenau im Toreck, ein „Wahnsinnstor“, wie Gäste-Trainer Günther Wörle später anerkannte. Inka Wesely (87.) legte zum 2:2 nach. Für den Revierklub war es das 100. Bundesligaspiel – die Bilanz absolut zufriedenstellend. In Duisburg war bis zur 75. Minute unklar, wer hier als Sieger vom Platz gehen würde. Es war ein kurioses Spiel mit insgesamt sieben Toren, aber nur zwei Torschützinnen: Kim Kulig begann für den HSV mit dem überraschenden Führungstreffer in der 14. Minute. Bis zur Pause hatte Inka Grings die FCR-Führung hergestellt (22./41.), doch im zweiten Durchgang war es erneut Kulig, die traf (69.) – und zwar mit einer Bogenlampe, die Torfrau Kathrin Längert böse überraschte. Den Unterschied machte dann Inka Grings mit weiteren drei Treffern (75./79./88.). Mit den drei Punkten hat sich der FCR auf Rang 2 vorgeschoben, seiner Hinrundenform läuft er aber noch hinterher.

Wichtige drei Punkte im Kampf gegen die Abstiegsränge hat der SC Bad Neuenahr beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg verpasst. Die Mannschaft steckt weiter im Formtief – und musste grippebedingt erneut auf Hoffnungsträgerin Celia Okoyino da Mbabi verzichten. Neuenahr ging im druckvollen Spiel der Wolfsburgerinnen unter: 0:5 der Endstand. Es trafen Martina Müller (6., 40., 78.), Shelley Thompson (12.) und Anna Blässe (55.). Wolfsburg setzte damit seinen Aufwärtstrend fort. Wegen unbespielbarer Plätze wurden die Partie 1. FFC Turbine Potsdam gegen den SC Freiburg und das Kellerduell zwischen dem TSV Crailsheim und Herforder SV abgesagt.

Astrid Labbert