Jena mit zweitem Saisonsieg

Entscheidend am Jenaer Erfolg beteiligt: Silvia Arnold
Sechs Spiele, ausgetragen an fünf Tagen in einem Zeitraum von fünfeinhalb Monaten: Was die Praxis der Spielverlegungen angeht, ist der 9. Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga vermutlich Rekord. Großer Gewinner war dabei in jedem Fall der Aufsteiger FF USV Jena, der sich überraschend mit einem 3:1 gegen die SG Essen-Schönebeck durchsetzte. Die Bayern kassierten den ersten Gegentreffer in einem Heimspiel beim 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV. Die Chronologie eines ungewöhnlichen Spieltags: Vorgezogen in den September, war die Begegnung zwischen dem SC Bad Neuenahr und FFC Turbine Potsdam für beide Teams reell das dritte Spiel der Saison. Isabel Bachor brachte die Gastgeberinnen bereits in der 5. Minute in Führung, Anne-Kathrin Westphal legte dann in der 47. Minute per Kopf zum 2:0 nach. Doch Potsdam kämpfte sich heran, Leni Larsen Kaurins Distanzschuss sorgte für den Anschluss (51.). Chancen gab es danach auf beiden Seiten, in der 65. traf die 16-jährige Potsdamerin Tabea Kemme dann zum 2:2-Endstand.

Im Oktober bescherte der 3:1-Erfolg dem USV Jena den zweiten Saisonsieg. Dabei machte Essen von Beginn an wie erwartet das Spiel und ging mit einem Treffer von Sandra Deilmann in der 20. Minute in Führung. Aber die SG ließ weitere Chancen ungenutzt. Ein Elfmeter in der zweiten Halbzeit kippte dann das Spiel. Sylvia Arnold glich zum 1:1 aus. Jena trat jetzt mutiger auf und in der 61. Minute war es erneut Arnold, die traf. Essen drängte auf den Ausgleich, aber erhöhte Jena in der Nachspielzeit nach einem sehenswerten Konter auf 3:1. In München analysierte am gleichen Tag Bayern-Trainer Günther Wörle: „Bis zur 25. Minute war es etwas zäh. Danach konnten wir das Tempo anziehen und wurden belohnt.“ Mandy Islacker brachte den Tabellenführer in der 35. Minute in Führung. Bayern hatte die größeren Spielanteile, erarbeitete sich aber kaum Chancen. Die im letzten Drittel eingewechselte Kim Kulig brachte dann das Hamburger Offensivspiel in Gang. Mit dem verwandelten Foul-Elfmeter von Aferdita Kameraj (72.) waren die Hamburgerinnen nah dran am Punktgewinn, bis Melanie Behringer drei Minuten vor Spielende einen Freistoß direkt verwandelte.

Zum eigentlich regulären Spieltermin im November empfingen die Frankfurterinnen Schlusslicht TSV Crailsheim. Auf dem Papier eine klare Sache, aber Frankfurt war unter der Woche mit einer desolaten Leistung aus dem Uefa-Pokal geflogen. Extrem ersatzgeschwächt ging man in die Partie und konnte am Ende einen 2:0-Arbeitssieg verbuchen. Noch zur Halbzeit stand es 0:0, in der 60. Minute sorgte dann Saskia Bartusiak für den aus Frankfurter Sicht erlösenden Treffer. Petra Wimbersky konnte in der 90. Minute zum 2:0 nachlegen. Im Dezember dann auf schneebedecktem Platz die Partie SC Freiburg gegen Herforder SV. Drei Tage zuvor hatten die Freiburgerinnen dem TSV Crailsheim (im Rahmen des 12. Spieltags) den ersten Saisonsieg beschert – auf Freiburger Seite galt es also, etwas gutzumachen. Und der SC fackelte nicht lange. In der 19. Minute gelang Juliane Maier der erste Treffer nach Foulelfmeter, bis zur Pause hatte man auf 3:0 erhöht (38./42.). Maxine Mittendorf (54.) gelang mit einem direkt verwandelten Freistoß nur der Ehrentreffer. Im Februar kam es zum letzten Nachholspiel in Wolfsburg: Beim Gast aus Duisburg (ohne Annike Krahn, Simone Laudehr und Fatmire Bajramaj) passte wenig zusammen, Wolfsburg spielte dagegen flüssig, fast als hätte es keine Winterpause gegeben. Martina Müller traf in der 21. Minute zum 1:0. Im zweiten Durchgang drehte Duisburg mit Treffern von Inka Grings (58.) und Linda Bresonik (72.) das Ergebnis, musste aber den Ausgleich durch Foulelfmeter (89./Navina Omilade) hinnehmen. 2:2: ein dem Spielverlauf angemessenes Ergebnis.

Astrid Labbert

Allianz Frauen-Bundesliga
- 9. Spieltag

Mittwoch, 17.09.2008
1:05'
2:266'
Apollinarisstadion (Bad Neuenahr-Ahrweiler) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski
Mittwoch, 22.10.2008
0:120'
1:155'
2:161'
3:190'
Sportzentrum Oberaue (Jena) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Martina Storch-Schäfer
1:035'
1:173'
2:187'
Sportpark Aschheim (Aschheim) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Marina Wozniak
Sonntag, 16.11.2008
1:060'
2:090'
Stadion am See (Garching) · Zuschauer: 900 · Schiedsrichter: Riem Dr. Hussein
Mittwoch, 17.12.2008
1:019'
2:038'
3:042'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Monique Klauß
Sonntag, 08.02.2009
1:021'
1:158'
1:272'
2:289'
VfL-Stadion am Elsterweg (Wolfsburg) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski

Ich bin zwar Pfälzer, aber deshalb musste ich nicht in Kaiserslautern ein Großer werden.

— Mario Basler