Die Roma schubste Inter vom Sockel

Nach langem Marsch an der Spitze angekommen: Nach 23 Partien ohne Niederlage löste der AS Rom Inter Mailand als Tabellenführer ab. Parmas Erfolgsserie war bescheidener, ließ aber auch die Norditaliener noch von einem Auftritt auf europäischer Ebene träumen.

Mit einer Niederlage beim SSC Neapel hätte der FC Parma wohl kaum noch Chancen aufs internationale Geschäft gehabt. Der 3:2-Auswärtssieg erhielt der Mannschaft von Trainer Francesco Guidolin jedoch, fünf Spieltage vor Saisonende, angesichts von fünf Zählern Rückstand zu Platz sechs noch eine Resthoffnung. Seit acht Spielen blieben die Norditaliener ungeschlagen. Neapel führte beim Halbzeitpfiff noch mit 1:0 und musste den zahlreichen vergebenen Torchancen nachtrauern, die einen höheren Vorsprung ermöglicht hatten.

Um einen künftigen Platz im Europapokal ging es auch im Lokalderby zwischen Sampdoria Genua und dem FC Genua. Ein Kopfballtreffer Cassanos (23.) entschied die hitzige Partie (neun Gelbe Karten) frühzeitig zugunsten Samdorias, das sich als Tabellenfünfter (54 Punkte) auf Kurs hielt. Für den seit fünf Spielen sieglosen Konkurrenten (45 Punkte), der in der Schlussphase vergebens anrannte, verschlechterte sich die Lage deutlich.

An der Spitze der Serie A vollzog sich ein Wechsel, der nicht ganz unerwartet kam: Die unaufhaltsam scheinenden Akteure des AS Rom (nun 23 Spiele ohne Niederlage) sicherten sich im Heimspiel gegen Atalanta Bergamo mittels eines 2:1-Sieges den Dreier. Das zuvor 25 Spieltage lang führende Team Inter Mailands brachte vom Auswärtsspiel beim AC Florenz nur einen Punkt mit (2:2) - zuwenig, um den Angriff der Roma abzuwehren. Ein krasser Patzer von Bergamos Keeper Consigli, der Vucinics Schuss aus den Händen flutschen ließ, sorgte für eine frühe Römer Führung (12.), die Cassetti per Flugkopfball noch vor der Pause ausbaute (27.). Atalantas Ehrentreffer durch Tiribocchi (53.) war hoch verdient, da die Gäste, vor allem in den zweiten 45 Minuten, gut dagegenhielten. Der drittplatzierte AC Mailand konnte Inters Schwächeln keinen Vorteil abgewinnen. Mit Müh und Not retteten Trainer Leonardos Mannen nach 0:2-Rückstand zuhause noch eine 2:2-Punkteteilung gegen Catania Calcio.

André Schulin