Kurioses Comeback in Reggina

Da Juventus Turin und der AC Mailand bei ihrer Verfolgungsjagd strauchelten, konnte Klassenprimus Inter seine Führung auf sechs bzw. acht Zähler ausbauen. Die letzten Vier der Tabelle kamen derweil in direkten Duellen nicht über Unentschieden hinaus.

Nach elf Auftritten ohne Sieg feierte Udinese Calcio ausgerechnet gegen die seit sieben Partien ungeschlagene Juve wieder einen Dreier (2:1) und distanzierte sich damit von der Abstiegszone. Der zweitplatzierte Rekordmeister hingegen musste zusehen, wie Inter Mailand, dessen Trainer Mourinho am letzten Spieltag heftig gegen eine Entscheidung des Schiedsrichters protestiert hatte und deshalb auf der Tribüne saß, seinen Vorsprung durch einen 2:0-Sieg in Catania auf sechs Punkte vergrößerte. Und das trotz einer frühen Roten Karte für Muntari (31.). Sogar auf acht Zähler wuchs der Abstand zwischen den Nerazzurri und ihrem Stadtrivalen Milan an, der sich gegen den FC Genua nach Toren von Freistoßschütze Beckham (33.) und Milito (87.), für den es bereits der 14. Saisontreffer war, mit einem 1:1 zufrieden geben musste.

Der AS Rom und der AC Florenz nutzten den gegenseitigen Punkteklau der Spitzenteams, um sich in unmittelbare Nähe zum vierten Platz zu begeben. Während die Spalletti-Schützlinge dank ihres wiedergenesenen Kapitäns Totti (23.) und Brighi (45.) einen 2:1-Erfolg über Palermo einfuhren, gewannen die Violetten mit dem gleichen Resultat gegen den SSC Neapel, den sie damit vom sechsten Rang verdrängten. Ebenfalls bergauf, und zwar vom zehnten auf den neunten Platz, ging es für Cagliari Calcio, das Siena mit einer 0:1-Niederlage auf die Heimreise schickte.

Unterhalb des neuen Tabellen-14. aus der Toskana begann der bedrohliche Bereich, in dem sich Sampdoria Genua (3:1 gegen Lazio) und Aufsteiger FC Bologna, der durch ein Tor von Volpi (80.) mit 1:0 in Bergamo triumphierte, ein wenig Luft verschafften. Möglich war dies, weil sich die letzten Vier in direkten Duellen gegenüberstanden und dabei nicht über Unentschieden hinauskamen. Mehr hatte man sich vor allem bei Schlusslicht Reggina (0:0 beim FC Turin) erhofft, das nach der jüngsten Pleite Coach Giuseppe Pillon die Papiere gegeben und kurioserweise dessen erst Mitte Dezember entlassenen Vorgänger Nevio Orlandi zurückgeholt hatte. Lebhafter als in Turin ging es in Verona zu, wo das in Überzahl (Gelb-Rot für Mandelli, 49.) befindliche Lecce zunächst in Führung ging (56.), dann aber in Person von Fabiano selbst die Ampelkarte sah (80.) und schließlich noch den Treffer zum 1:1-Endstand kassierte (88.).

Christian Brackhagen