Klassenverbleib für Perugia doch noch drin?

Die Hoffnungen des AC Perugia auf den Klassenerhalt haben durch den dritten Dreier der Saison neuen Nährboden erhalten. Der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen verringerte sich auf fünf Punkte. An der Tabellenspitze schlug der AC Milan den AC Parma sicher mit 3:1. Trauriger Höhepunkt des 26. Spieltags war der Spielabbruch im Hauptstadtderby zwischen Lazio und dem AS Rom.

Der AC Perugia wahrte seine wohl letzte Chance auf den Klassenerhalt durch einen 2:1-Auswärtserfolg beim direkten Konkurrenten US Lecce. Das Team von Serse Cosmi begann stark und ging durch Franco Brienza (14.) verdient mit 1:0 in Führung. Bis zur Halbzeit erspielte sich Perugia noch weitere gute Möglichkeiten, aber erst Marco Di Loreto (60.) in Durchgang zwei sorgte für die Vorentscheidung. Da Lecces Torjäger Chevanton über die gesamte Spielzeit so gut wie abgemeldet war, fehlten die Impulse im Sturmzentrum. Der eingewechselte Wilfried Dalmat brachte mehr Schwung in die Angriffsbemühungen, aber mehr als der Anschlusstreffer in der 86. Minute, zur besten Phase Lecces, war nicht mehr drin.

Spitzenreiter AC Mailand gab sich auch gegen den AC Parma keine Blöße und gewann sicher mit 3:1. Der Däne Jon Dahl Tomasson, für den geschonten Inzaghi ins Team gerückt, schoss seinen ersten Doppelpack der laufenden Saison und mit Shevchenko zusammen eine beruhigende 3:0-Führung heraus. Parma konnte in einem einseitigen Spiel lediglich in der 82. Minute durch Alberto Gilardino verkürzen. Das Team von Cesare Prandelli blieb trotz der Niederlage fünfter und Milan zog an der Tabellenspitze weiter einsam seine Kreise.

Auch der Stadtrivale, Inter Mailand, hatte das Siegen doch noch nicht verlernt. Nach sechs erfolglosen Spielen bezwang das Team von Alberto Zaccheroni Ancona Calcio mit 2:0. Die Tore erzielten Recoba und Adani Mitte der zweiten Hälfte. Inter verbesserte sich in der Tabelle vom siebten auf den sechsten Rang, der immerhin für die Teilnahme am UEFA-Cup berechtigte.

Das mit Spannung erwartete Hauptstadtderby zwischen Lazio Rom und dem Tabellenzweiten AS Rom nahm eine überraschend tragische Wende. Stand in den ersten 45. Minuten noch Sport im Vordergrund, so befanden sich nach Wiederanpfiff rund 100 Personen auf dem grünen Rasen. Im Stadion kursierten Gerüchte, dass vor der Arena ein Kind von einem Polizeiwagen überfahren wurde, was beide Fangruppierungen mit Leuchtraketen und lautstarken Protesten kommentierten. Dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig als das Spiel abzubrechen. Außerhalb des Stadions kam es noch zu wüsten Auseinandersetzungen zwischen Ordnungskräften und Fans. Das Resultat: 176 Verletzte.