Levante ohne Torinstinkt

Vom Saisonstart weg trug Levante die Rote Laterne - das neunte sieglose Spiel deckte einmal mehr die Abschlussschwäche des in Valencia beheimateten Teams auf. Sevilla verkraftete den fluchtartigen Abschied von Trainer Juande Ramos gut, Real Madrid und Barca kamen zu glanzlosen Arbeitssiegen.

Der Blitztransfer von Trainer Juande Ramos zu Tottenham Hotspur - nur drei Tage nachdem dort der Niederländer Martin Jol den Laufpass bekam - schadete dem FC Sevilla offensichtlich nicht. Unter Nachfolger Manuel Jimenez, der bis dahin Sevillas Zweite betreut hatte, bezwang der Uefa-Cup-Titelträger den FC Valencia glatt mit 3:0. Während einer druckvollen Anfangsphase brachte Kanoute die Gastgeber in Führung (10.). Valencia fand langsam besser ins Spiel, blieb allerdings berechenbar in seinen Aktionen und ohne nennenswerte Torgefahr. Sevilla intensivierte nach Wiederanpfiff seine Anstrengungen, die mit zwei weiteren Toren belohnt wurden.

Um drei Treffer wurde auch das Torkonto von Real Madrid aufgestockt. Zuvor aber musste Real-Schlussmann Casillas hinter sich greifen - Xisco hatte Deportivo La Coruna einen prächtigen Spiel-Einstand beschert (2.). Die Freude der Gäste währte allerdings nicht lang. Ruud van Nistelrooy, der zuletzt in der Champions League gegen Piräus einen Elfer versiebte, durfte wieder ran und verwandelte einen an ihm verschuldeten Strafstoß zum schnellen Ausgleich (8.). Raúl (79.) und Robinho (90.) entschieden die Partie im zweiten Spielabschnitt für die Gastgeber. Das 3:1 fiel jedoch zu hoch aus, Deportivo wurde unter Wert geschlagen.

Gleiches war von UD Almeria zu sagen. Die Andalusier lieferten dem FC Barcelona einen unerwartet offenen Kampf und lagen im Stadion Camp Nou unglücklich zurück, als Henry in der 37. Minute für Barca traf. Auch in der folgenden Spielzeit zeigte Almeria Flagge und versteckte sich nicht. Erst als der spät eingewechselte Messi per Foulelfmeter das 2:0 erzielte (80.) erlahmte der Elan der Gäste.

Das Schlusslicht der Primera Division, Levante UD, war im Heimspiel gegen Atletico Madrid zunächst das bessere Team. Die Stürmer Riga und Rigano hatten in den ersten 20 Minuten mehrere Möglichkeiten zum Erfolg. Erneut wurde jedoch deutlich, warum Levante so schlecht dasteht: Es hapert im Abschluss. Nur drei Tore brachte die Mannschaft von Trainer De Biasi bislang zustande. Als Forlan Atleticos Führung in der 27. Minute erzielte, war das Spiel quasi entschieden. Atletico bekam die Partie immer besser in den Griff, ohne an die Grenze gehen zu müssen. Es blieb beim 1:0-Erfolg der Gäste; Levante schoss in den zweiten 45 Minuten lediglich einmal gefährlich aufs gegnerische Tor.

André Schulin