Rote Laterne für die Gelben

Mit La Coruna auf dem aufsteigenden Ast: Juan Antonio Rodriguez
Laternenübergabe in Jerez: Der ortsansässige Aufsteiger Deportivo Xerez feierte seinen ersten Sieg und hängte nach 90 Minuten den Gästen aus Villarreal die rote Lampe an. Deportivo La Coruna erstrahlt in neuem Glanz - nach dem Sieg gegen Sevilla sprang man auf einen Champions League-Rang. Atletico scheiterte an Osasuna.

Es ist schon ein Weilchen her, dass Deportivo La Coruna zur ersten Reihe der Primera Division zählte. Mit dem knappen Sieg (der vierte 1:0-Erfolg der Saison) im Top-Spiel gegen den FC Sevilla schoben sich die Galicier nun wieder in höhere Gefilde, auf den dritten Rang vor. Der Schlüssel zum Erfolg gegen die feldüberlegenen Gäste lag in Deportivos sicherer Defensivleistung, an der Sevilla, speziell nachdem Rodriguez die Führung erzielt hatte (39.), sich die Zähne ausbiss. Begünstigend für Deportivo war zudem die torlose Punkteteilung zwischen dem FC Valencia und Tabellenführer FC Barcelona. Valencia verpasste eine gute Chance, die nicht in Bestform spielenden Katalanen zu bezwingen und ebenfalls näher an die Tabellenspitze heranzurücken. Bis auf einen Zähler schlich sich Real Madrid an Barca heran. Raúl, der nahezu notorische Rekordjäger (711. Pflichtspiel) und Reals Erfolgsgarant in zahlreichen Begegnungen, leistete mit einem Doppelpack (15. und 19.) den Vorschub zum 4:2-Sieg gegen Real Valladolid.

Beim zweiten Madrider Traditionsklub ist - trotz klangvoller Namen - kein annähernd Raúl kompatibler Akteur auszumachen, der sich energisch gegen den verkorksten Saisonstart aufbäumt. Dem am vorigen Spieltag heraus gespielten ersten Saisondreier folgte kein weiteres Erfolgserlebnis. Mit 0:3 ging Atletico im Gastspiel bei CA Osasuna unter. Torchancen erspielten sich in der ersten Halbzeit beide Teams, doch nur Osasuna wusste seine zu verwerten. Nach Treffern von Pandiani (4. und 27.) und Aranda (31.) hatten die Gastgeber bereits zeitig das Endergebnis hergestellt und konnten sich anschließend bequem in eine durch sporadische Konter aufgelockerte Defensivstellung zurückziehen.

Den schwächsten Start aller 20 Teams legte, nunmehr verbrieft, der FC Villarreal hin. Als einziges Team konnten die „Yellow Submarines“ noch immer kein Spiel für sich entscheiden. Die große Chance, beim Neuling und bis dahin ebenfalls sieglosen Tabellenschlusslicht Deportivo Xerez die Wende einzuleiten, ging gründlich daneben. Mit dem durch Pires erzielten Führungstreffer (18.) hielt die Elf von Trainer Ernesto Valverde eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Auch den Ausgleich des Aufsteigers, von Bermejo noch im ersten Spielabschnitt hergestellt (43.), steckte Villarreal gut weg. Cazorla, Llorente und Rossi besaßen nach Wiederanpfiff genügend Chancen zur erneuten Führung - doch sie ließen sie allesamt aus. Als daraufhin Villarreals Angriffsdruck erlahmte, schlug Xerez in Person von Antonito zum 2:1 zu (82.). Die Konsequenz: Anstelle eines möglichen Neustarts rutschte Villarreal auf den absoluten Tiefpunkt ab.

André Schulin

Primera División
- 7. Spieltag

Samstag, 17.10.2009
Riazor (La Coruna) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz ( Valencia )
1:015'
2:019'
3:145'
3:253'
4:280'
Santiago Bernabeu (Madrid) · Zuschauer: 79000 · Schiedsrichter: Miguel Angel Ayza Gamez
Sonntag, 18.10.2009
1:115'
Estadi Olímpic Lluís Companys (Barcelona) · Zuschauer: 31000 · Schiedsrichter: Rafael Ramirez Dominguez
1:031'
2:055'
3:072'
Son Moix (Mallorca) · Zuschauer: 13000 · Schiedsrichter: Alfonso Alvarez Alvarez Izquierdo
2:182'
2:286'
La Romareda (Saragossa) · Zuschauer: 24000 · Schiedsrichter: Xavier Estrada ( Barcelona )
1:269'
La Rosaleda (Malaga) · Zuschauer: 17000 · Schiedsrichter: Manuel Mejuto Gonzales ( Langreo )
1:143'
2:182'
Municipal de Chapín (Jerez) · Zuschauer: 11000 · Schiedsrichter: Amtonio Rubinos Perez
0:165'
0:277'
1:281'
San Mames (Bilbao) · Zuschauer: 33600 · Schiedsrichter: Bernardino González Vázquez
3:031'
Reyno de Navarra (Osasuna) · Zuschauer: 19000 · Schiedsrichter: David Fernandez Borbalan ( Almeria )

Luka Modrić wurde also wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Das war der letzte nötige Schritt, um endlich auch Weltfußballer zu werden.

— Christian Spiller, ZEIT Online