Bayers Serie hielt

Seit zehn Spieltagen mit Leverkusen ununterbrochen Spitzenreiter: Jupp Heynckes
Geschafft: Bayer Leverkusen überstand die erste Saisonhälfte ohne Niederlage und wurde - mit zwei eng aufgerückten Verfolgern im Genick - Herbstmeister. Hertha konnte in München erwartungsgemäß die Kuriosität nicht mehr verändern, abgesehen vom ersten Spieltag keinen Sieg zustande gebracht zu haben. Bochum gewann das "6-Punkte-Spiel" in Hannover.

Bayer Leverkusen musste sich den Herbstmeistertitel schwer erkämpfen. Die couragiert aufspielende Gladbacher Borussia drohte kurzfristig sogar, die Positivserie des Tabellenführers zu beenden. Gästecoach Michael Frontzeck musste dem Gegner, der den 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg umwandelte, jedoch Anerkennung zollen: „Wenn man die gesamte Hinrunde ungeschlagen bleibt, dann ist man auch verdient Herbstmeister geworden“. Die ungemein konstanten Schalker (1:0 gegen Mainz) sowie der zuletzt immer besser harmonierende Rekordmeister FC Bayern ließen die Heynckes-Elf jedoch nicht entwischen und platzierten sich in Schlagdistanz hinter Leverkusen. Der Hamburger SV konnte im hanseatischen Nordderby zum Abschluss der Hinserie noch einen Sieg landen, der nach den letzten Erfahrungen mit den Bremern auch ein wenig Balsam für die Seele war. Da auch Borussia Dortmund (1:0 gegen Freiburg) - passend zu den 100 Jahr-Feierlichkeiten - seine Erfolgsserie fortsetzte, ging Werder als einziges Team aus der Spitzengruppe mit einer Niederlage in die Winterpause.

Hoffenheim und Wolfsburg blieben im Mittelfeld stecken. Die 1:3-Niederlage der TSG beim Lokalrivalen VfB Stuttgart ordnete Ralf Rangnick als verdient ein. Der neue Schwaben-Coach Christian Gross durfte somit ein erfolgreiches Heimdebüt feiern, was angesichts der Lage des Vereins allerdings auch bitter nötig war: „16 Punkte sind sehr bescheiden, uns steht noch viel Arbeit bevor“. Noch tiefer im Schlamassel steckten der Club und vor allem die Hertha fest. Nürnberg konnte im Gastspiel beim 1. FC Köln nicht deutlich machen, dass man sich intensiv gegen den Abstieg stemmt. Berlins poröses Mannschaftsgefüge indes vermittelte in München (2:5) eine Vorstellung davon, warum man seit dem ersten Spieltag keine Begegnung mehr gewinnen konnte. „Wir hatten keine Chance“, fasste Friedhelm Funkel treffend zusammen. Nur der Nachlässigkeit der im sicheren Siegesgefühl befindlichen Gastgeber war es geschuldet, dass man zwei Tore erzielte.

Als „Spiegelbild der gesamten Hinrunde“ bezeichnete Armin Veh die 2:2-Punkteteilung des VfL Wolfsburg bei Eintracht Frankfurt. In der Tat ließen die Niedersachsen wie so oft viele Torchancen ungenutzt, derweil sich die Hessen das Unentschieden in dem ansehnlichen Spiel verdienten. Am Ende konnten auch die Bochumer von einem verdienten Dreier sprechen, ihrem dritten auf fremdem Platz. Sie drehten in Hannover einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 um. „So wie in der zweiten Halbzeit dürfen wir uns nicht präsentieren“, monierte der enttäuschte 96-Coach Andreas Bergmann. Die „Roten“ rutschten nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge in der Tabelle ab, konnten nur noch einen Zähler vor Relegationsplatz 16 (belegt von Bochum) ausweisen.

André Schulin

Bundesliga
- 17. Spieltag

Freitag, 18.12.2009
1:012'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60900 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
Samstag, 19.12.2009
2:031'
3:033'
4:060'
5:177'
5:290'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Marco Fritz
1:019'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 80100 · Schiedsrichter: Peter Sippel
2:386'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 33900 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:026'
1:137'
1:269'
2:279'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 41700 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:018'
1:137'
1:254'
2:260'
3:269'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
1:032'
1:144'
2:168'
3:182'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 41000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 20.12.2009
2:036'
2:190'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
2:070'
3:077'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 44500 · Schiedsrichter: Lutz Wagner

Wir haben 99 Prozent des Spiels beherrscht. Die übrigen 3 Prozent waren Schuld daran, dass wir verloren haben.

— Ruud Gullit