Hatte großen Anteil am Nürnberger Sieg: Raphael Schäfer
Nürnberg und Hannover verbuchten den 26. Spieltag als gelungene Veranstaltung. Man hatte im Abstiegskampf jeweils drei Zähler geholt. Herthas Abschlussschwäche verursachte einen markanten Rückschlag der Berliner. Das Trio an der Tabellenspitze blieb im Gleichtakt.
Die randalierende Bande von größtenteils Vermummten, die nach der 1:2-Heimniederlage im Berliner Olympiastadion den Platz stürmte und damit die Sicherheitsvorkehrungen zur Disposition stellte, verstärkte nur den bitteren Beigeschmack, den der 26. Spieltag der Hertha bereitete. Ein „Sechspunktespiel“ gegen den Club, das aufgrund der erspielten Tormöglichkeiten hätte gewonnen werden müssen, ging in der letzten Spielminute noch verloren - und damit jedweder realistisch zu benennender Gedanke an den Klassenerhalt. Auf der anderen Seite natürlich Entlastung: Der 1. FC Nürnberg sprang auf vier Zähler von Abstiegsrang 17 weg. Spürbar wohler fühlten sich auch die 96er, trotz ihres Verbleibens auf Relegationsrang 16. Schließlich feierte man beim am Ende etwas glücklichen 2:1 über Frankfurt den ersten Heimsieg seit Oktober 2009. Freiburgs lange Zeit gehegte Hoffnungen, etwas Zählbares aus München mitzunehmen, zerplatzten als die Gastgeber im Verlauf der zweiten 45 Minuten hoch schalteten. „Der Sieg ist sehr schön, aber wir haben nur zwei Tore aus Standards gemacht“, erinnerte Louis van Gaal daran, wie knapp das 2:1 des Tabellenführers gegen den Vorletzten trotz über weite Strecken ausgeübter Dominanz letztendlich ausfiel.
Ein knappes 2:1 erspielte auch der FC Schalke, der damit eine Nacht lang Tabellenführer wurde, mehr als das aber seine Position als Zweiter in der Dreier-Spitzengruppe festigte. Leverkusen zog in der Spieltag abschließenden Sonntagspartie gegen den HSV mit einem überzeugenden 4:2-Erfolg nach. „Der Sieg für Leverkusen geht in Ordnung. Wir müssen jetzt gucken, in das internationale Geschäft zu kommen“, bewertete Hamburgs Coach Bruno Labbadia die Lage, nachdem der Versuch, den Anschluss nach oben herzustellen gescheitert war. Werder Bremen rückte nach dem 1:0-Sieg bei Hoffenheim bis auf einen Zähler an den Nordrivalen heran; Dortmund war mit einem knackigen 4:1-Auswärtsfolg beim VfL Bochum vorbeigezogen. Ein Mainzer Eingreifen im Streben um einen Europa League-Platz blieb nach den 1:0-Sieg der lange in Unterzahl agierenden 05er über Köln immer noch eine Option. Kölns Trainer Zvonimir Soldo vermisste nach dem leblosen Auftritt seiner Elf die Option, sein Feldspielerkontingent komplett auswechseln zu können. „Ich werde mit der Mannschaft intensiv über dieses schwache Spiel sprechen“, kündigte er an. Gladbachs Coach Michael Frontzeck dürfte ebenfalls ausreichend Mitteilungsbedarf gegenüber seinen Schützlingen haben. Den keine 48 Stunden zuvor noch in der Europa League aktiven Wolfsburgern (1:1 bei Rubin Kazan) unterlag man im eigenen Stadion 0:4.
André Schulin