Lyon schrieb Geschichte

Der Meistermacher: Gérard Houllier
Olympique Lyon wurde zum fünften Mal in Folge französischer Meister. Dies gelang zuvor nur Olympique Marseille, deren letzter Titel jedoch vom Verband aberkannt wurde. Lyon profitierte dabei bereits vor der eigenen Partie am Sonntag, gegen Paris St. Germain (1:0), von der Niederlage Bordeauxs am Tag zuvor, das beim OSC Lille mit 2:3 den Kürzeren zog. Nizza bremste das zuletzt starke Stade Rennes aus und Marseille konnte sich über einen 6:0-Kantersieg gegen Aufsteiger AS Nancy freuen.

Der 1:0-Erfolg (24., Fred) bei Paris St. Germain war am Sonntagabend fast schon Nebensache, denn Olympique Lyon war bereits vor dem Anpfiff erneut Meister. Zum fünften Mal in Folge und bereits vier Spieltage vor Saisonschluss. Seit der fünften Runde thronte Lyon auf Platz eins und beherrschte die Liga beinahe nachbelieben. Lediglich zwei Niederlagen standen bis zu diesem Zeitpunkt zu Buche. Für die Hauptstädter wurde es hingegen so langsam eng, um überhaupt noch das internationale Geschäft zu erreichen. Der Abstand zu einem UEFA-Cup-Rang vergrößerte sich nach der zehnten Saisonniederlage auf nunmehr vier Zähler.

Eine packende Begegnung sahen die knapp 13.000 Zuschauer zwischen OSC Lille und Girondins Bordeaux. Bereits nach sechs Minuten führten die Gastgeber durch Mathieu Bodmer (2.) und Peter Odemwingie (6.) mit 2:0. Erst ein von Jean-Claude Darcheville verwandelter Strafstoß brachte Bordeaux zurück ins Spiel (16.). Der jedoch an diesem Abend überragende Odemwingie stellte, mit seinem zweiten Treffer vor der Pause, den alten Abstand wieder her (31.). Die Gäste gaben sich allerdings noch nicht geschlagen, kamen aber im zweiten Abschnitt, in dem beide Teams noch einige gute Möglichkeiten verzeichnen konnten, lediglich zum Anschlusstreffer durch Julien Faubert (62.).

Nach zuletzt acht Dreiern in Serie setzte es für Stade Rennes wieder eine Niederlage. O.G.C. Nizza konnte sich dabei auf seine Heimstärke verlassen (Sechs Siege und ein Remis aus den letzten sieben Begegnungen) und rang die Gäste mit 2:1 nieder. David Bellion erzielte bereits nach 240 Sekunden die 1:0-Führung. Mit dem Pausenpfiff gelang Toptorjäger John Utaka (erzielte neun Tore in den letzten acht Spielen) der Ausgleich. Alles sah nach einem Unentscheiden aus, aber in der Nachspielzeit gelang Abwehrrecke Jacques Albardonado doch nach der Siegtreffer für Nizza. Rennes musste auf Grund der Niederlage Rang drei wieder an Lille abgeben, das am letzten Spieltag Gast im direkten Aufeinandertreffen sein wird.

Olympique Marseille machte nach dem 6:0-Scheibenschießen gegen AS Nancy zwei Plätze gut und belegte nun Rang fünf. Dabei teilten sich drei Akteure die Lorbeeren gleichermaßen. Mamadou Niang (12., 33.), Toifilou Maoulida (53., 65.) und Mickael Pagis (89., 90.) schossen der Reihe nach die Gäste ab. Das Ergebnis hätte in einer sehr einseitigen Partie auch noch durchaus höher ausfallen können. Die Gaste, die in der Tabellen jenseits von Gut und Böse standen, gaben sich spätestens nach dem 3:0 komplett auf und ließen jede Gegenwehr vermissen.

Ligue 1
- 35. Spieltag

Freitag, 14.04.2006
1:018'
2:045'
Le Stadium Municipal (Toulouse) · Zuschauer: 16300 · Schiedsrichter: Tony Chapron ( Grenoble )
Samstag, 15.04.2006
1:02'
3:262'
Stadium Lille Métropole (Villeneuve d'Ascq) · Zuschauer: 13100 · Schiedsrichter: Alain Sars ( Nancy )
1:02'
Stade Geoffroy Guichard (St. Etienne) · Zuschauer: 43900 · Schiedsrichter: Patrick Lhermitte
1:080'
1:188'
Auguste Bonal (Sochaux) · Zuschauer: 16900 · Schiedsrichter: Hervé Piccirillo
1:035'
2:042'
Stade de l'Aube (Troyes) · Zuschauer: 19800 · Schiedsrichter: Damien Ledentu
1:012'
2:033'
3:053'
4:065'
5:089'
6:090'
Stade Velodrome (Marseille) · Zuschauer: 51400 · Schiedsrichter: Bruno Ruffray
1:06'
2:269'
3:285'
Stade La Beaujoire (Nantes) · Zuschauer: 32600 · Schiedsrichter: Stéphane Moulin
Sonntag, 16.04.2006
1:04'
Allianz Riviera (Nizza) · Zuschauer: 11500 · Schiedsrichter: Thierry Auriac
0:124'
Parc des Princes (Paris) · Zuschauer: 43100 · Schiedsrichter: Stéphane Bre

Heute bin ich der Chef. Heute wird guter Wein getrunken, Zigarre geraucht. Die Mannschaft darf auch mehr machen als sonst.

— Hertha-Coach Pal Dardai mit Zigarre in einer Schalte mit dem ZDF-Sportstudio