Wie eine Perlenkette

Ein Kämpfer und Wühler: Neapels argentinischer Stürmer Ezequil Lavezzi
Abgesehen von den drei Klubs auf den Spitzenplätzen, die untereinander fein säuberlich ihre Zweipunkte-Distanz wahrten, blieb alles eng an dicht in der Serie A. Ein Tabellenbild wie eine Perlenkette. Nur fünf Punkte trennen den Fünftplatzierten (Juve) vom Tabellenschlusslicht FC Parma.

Im Montagsspiel gelang dem AC Mailand der einzige Auswärtserfolg des achten Spieltags. Das Team von Trainer Massimiliano Allegri wehrte damit erfolgreich den Angriff des SSC Neapel ab, der mit einem Sieg an Milan vorbeigezogen wäre. Beide Torhüter bekamen in diesem abwechslungsreichen Match ausreichend zu tun. Die in der zweiten Halbzeit dezimierten Neapolitaner (45., Gelb-Rot für Pazienza) spielten selbst in Unterzahl noch etliche Möglichkeiten heraus, den 0:1-Rückstand durch Robinho (22.) zu egalisieren. In der 48. Minute etwa scheiterte Lavezzi mit einem Flugkopfball am fantastisch reagierenden Abbiati. Ibrahimovic, der noch weitere Torchancen hatte, baute Milans Führung mit einem wuchtigen Kopfball schließlich auf 2:0 aus (72.). Dem wuseligen Lavezzi glückte wenige Minuten später lediglich noch der 1:2-Anschlusstreffer, als er im Rückwärtsfallen einen Heber über Abbiati hinweg im Gästetor unterbrachte (78.).

Samuel Eto’o bewahrte Inter Mailand mit seinem siebten Saisontreffer vor einer Heimniederlage gegen Sampdoria Genua. In der 80. Minute lenkte er einen Flankenball volley ins Gästetor; Guberti hatte Sampdoria in Führung gebracht (62.). Die Punkteteilung ging in Ordnung. Mit Lazio Rom als mittlerweile seit drei Spieltagen amtierenden Tabellenführer war nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Gegen Cagliari Calcio ließen sich die Römer zuhause nicht die Butter vom Brot nehmen, auch wenn die 2:1-Führung durch zwei gefährliche Gegenstöße der Gäste noch ins Wanken geriet. Der Arbeitssieg markierte den vierten Dreier in Folge.

Cagliari rutschte gemeinsam mit dem FC Parma (jeweils sieben Zähler) ans Tabellenende. Parma trennte sich im heimischen Ennio Tardini-Stadion torlos vom AS Rom, dessen kärgliche Saisonbilanz von neun Zählern erheblich hinter den Erwartungen zurückblieb. Allzu viele torreife Strafraumszenen erspielten beide Teams nicht. Im Gegensatz zum Spiel FC Bologna gegen Juventus Turin, das ebenfalls ohne Treffer blieb. Neben der Riesenmöglichkeit von Iaquinta, der eine Strafstoßchance ausließ (36., Viviano parierte), verschwendete Juve vor allem in den ersten 45 Minuten zahlreiche Gelegenheiten. Dass der Strafstoß missglückte war indes ausgleichende Gerechtigkeit, da der angeblich gefoulte Krasic eine „Schwalbe“ gebaut hatte.

André Schulin

Serie A
- 8. Spieltag

Samstag, 23.10.2010
1:034'
2:082'
2:190'
Artemio Franchi (Florenz) · Zuschauer: 23900 · Schiedsrichter: Emidio Morganti
Sonntag, 24.10.2010
1:031'
1:145'
Guana (ET)
2:190'
Marc Antonio Bentegodi (Verona) · Zuschauer: 12000 · Schiedsrichter: Daniele Doveri
1:154'
2:161'
Via del Mare (Lecce) · Zuschauer: 8000 · Schiedsrichter: Ivano Pezzuto
1:021'
2:053'
2:159'
Olympiastadion (Rom) · Zuschauer: 31000 · Schiedsrichter: Paolo Silvio Mazzoleni
1:068'
Luigi Ferraris (Genua) · Zuschauer: 25000 · Schiedsrichter: Carmine Russo
1:010'
2:054'
2:183'
Friuli (Udine) · Zuschauer: 14000 · Schiedsrichter: Antonio Giannoccaro
0:162'
1:180'
Giuseppe Meazza (Mailand) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Daniele Orsato ( Recoaro Terme )
Montag, 25.10.2010
0:122'
1:278'
San Paolo (Neapel) · Zuschauer: 45000 · Schiedsrichter: Nicola Rizzoli ( Bologna )

Meine größte Sorge für den deutschen Fußball war nicht, dass wir bei Olympia vorzeitig ausscheiden. Sondern, dass der dritte deutsche Torwart als Feldspieler eingewechselt wird. Es wäre an Peinlichkeit nicht zu überbieten gewesen, wenn Stefan Kuntz das hätte tun müssen.

— Rudi Völler zum deutschen Olympia-Aus in Tokio.