Doumbia - zu gut für die Schweiz

Als Teilzeitarbeiter sehr erfolgreich: Seydou Doumbia
Seydou Doumbia schoss seine Tore 13 und 14 für die Berner Young Boys. 12 Tore erzielte er bei Teileinsätzen von weniger als einer Halbzeit. Dank diesem Phänomen von der Elfenbeinküste profitierten die Hauptstädter vom Ausrutscher des FC Zürich gegen Sion. Auch Basel nutzte die Gunst der Stunde und eroberte den Spitzenplatz zurück. Am Tabellenende konnte der FC Luzern dem FC Vaduz erwartungsgemäß die Rote Laterne abgeben.

Zunächst brachte Schultz die Zürcher Grasshoppers mit einem Prachtsschuss nach einer Eckballvariante von Dos Santos in Führung (22.). Die Berner Young Boys erhöhten aber den Druck und kamen nach der Pause durch Doumbia zum Ausgleich. Der Ivorer brauchte nach seiner Einwechslung keine Minute, um zu punkten (61.). Innenverteidiger Ghezal kehrte das Spiel zu Beginn der letzten Viertelstunde. Kurz zuvor musste Linz nach der zweiten Gelben Karte den Platz verlassen. Der Österreicher ließ sich zunächst zu einer Tätlichkeit hinreißen. Später zog sein Landsmann Kever nach einer Schwalbe die Rote Karte. Doumbia krönte den Sturmlauf der Berner mit dem 3:1 aus vollem Lauf und hielt sein Team im Titelrennen (81.). Lange wird ein solcher Spieler im Wankdorf wohl nicht mehr zu genießen sein.

Perovic (24.) auf Vorarbeit von Streller und Streller selber (35.) brachten den FC Basel auf dem Kunstrasen bei Neuchâtel Xamax 2:0 in Führung. Nach der Pause würgten Taljevic und Besle innert zwei Minuten (47., 49.) den Anschluss- und Ausgleichstreffer über die Linie. Den verdienten Siegtreffer schoss Derdiyok, der einen aufspringenden Ball voll Spann und millimetergenau getroffen hatte (61.).

Pierre Littbarski kochte an der Linie. Zuerst geriet sein FC Vaduz im direkten Abstiegsduell gegen den FC Luzern wegen einem Fehler von Iten durch einen feinen Heber von Paiva in Rückstand (18.). Dann vergaben Thordarson und Galbi drei Meter vor dem Tor. 20 Minuten nach dem 1:0 erhöhte Luqmon mit dem Kopf auf 2:0. Noch vor der Pause gelang Gaspar der Anschlusstreffer vom Punkt, nachdem Seoane im Strafraum Galbi gefoult hatte (41.). Littbarski war nur bei diesem Entscheid mit dem Schiedsrichter zufrieden. Aber nur ein starker Torhüter Kirschbaum bewahrte sein Team vor einer klareren Niederlage. 2770 Zuschauer, wohl die Hälfte aus der Innerschweiz, lieferten wenig Argumente, den Vertrag mit den Liechtensteinern für den Verbleib in der Super League nach 2010 zu verlängern. Trotz dem UEFA-Cup-Platz, den der FC Vaduz durch jeweiligen Cup-Sieg im Ländle praktisch auf sicher hat, ist die Liga über die Teilnahme des Littbarski-Teams in der obersten Schweizer Spielklasse nicht glücklich.

Didier Tholot hatte wenig Zeit, seine Mannschaft vom wackligen Trainerstuhl des FC Sion aus zu formen. Gegen den FC Zürich begannen die Walliser schlecht. Nach 5 Minuten gingen die Zürcher durch Aegerter in Führung. Doch kaum zwei Minuten später glich Afonso mit einem sehenswerten Drehschuss aus. Monterrubio brachte die Walliser nach einem schnell vorgetragenen Vorstoß gar in Führung (22.). Noch vor der Pause profitierte Hassli von einem Abpraller nach einem Freistoß von Abdi. Das Spiel blieb bewegt, das Resultat änderte sich aber nicht mehr.

Nach einem schwachen Spiel des FC Aarau mit einem 0:0 gegen die AC Bellinzona, zeigten beide Teams beim Rückspiel im Tessin eine bessere Leistung. Früh setzte Page einen Ball an die Latte des eigenen Tores, Lustrinelli brauchte den Abpraller nur noch einzuschieben (6.). Nach der Pause legten die Gäste aus dem Aargau einen Blitzstart hin und glichen nach schöner Kombination durch Menezes aus (47.). Aquaro brachte die Aarauer nach einer Ecke zehn Minuten später in Führung. Den verdienten Sieg ließen sie sich in der Folge nicht mehr nehmen.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 28. Spieltag

Samstag, 18.04.2009
1:147'
1:257'
Stadio Comunale (Bellinzona ) · Zuschauer: 3600 · Schiedsrichter: Patrick Graf
0:118'
0:238'
1:241'
Rheinpark Stadion (Vaduz) · Zuschauer: 2800 · Schiedsrichter: Stefan Messner
2:245'
Stadion Letzigrund (Zürich) · Zuschauer: 7500 · Schiedsrichter: Nikolaj Hänni
Sonntag, 19.04.2009
0:124'
0:235'
1:247'
2:249'
2:364'
La Maladière (Neuchâtel) · Zuschauer: 6900 · Schiedsrichter: René Rogalla
0:122'
1:162'
3:181'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 20500 · Schiedsrichter: Sascha Kever

Der dribbelt zu oft am eigenen Strafraum, irgendwann kriege ich einen Herzinfarkt.

— Daniel Bierofka über seinen Ex-Schützling Pongracic.