FC Zürich bleibt auf Meisterkurs

Drei Buden: Kwabena Asamoa-Frimpong
Didier Tholot, ehemaliger Spieler des FC Basel, stellte als Trainer mit seinem FC Sion seinem Ex-Club ein Bein im Kampf um den Titel. Zürich profitierte davon mit Glück. Luzern hievte sich mit einem allzu hohen Sieg über den FC Aarau wieder über den Strich, und die Grasshoppers sind nach ihrer Niederlage gegen die AC Bellinzona nun auch in sportlicher Hinsicht zur Lachnummer der Nation geworden.

El-Hadary, der für den gesperrten Beney wieder das Tor des FC Sion hütete, bewahrte seine Mannschaft in der ersten Hälfte mit tollen Paraden vor einem Rückstand im Sankt-Jakob-Park beim FC Basel. In der zweiten Hälfte verwehrte Schiedsrichter Bertolini Streller den Führungstreffer, wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung. Wenig später gelang dieser aber doch. Der eingewechselte Perovic trat einen Eckball, den Huggel zum 1:0 verwertete (74.). 100 Sekunden später lenkte Bühler eine Hereingabe von Safari ins eigene Tor (77.). Etwa gleich viel später gelang dem ebenfalls eingewechselten Saborio der Anschlusstreffer nach einem Eckball (78.). Dominguez, auch er kurz zuvor eingewechselt, gelang in der 81. Minute der verdiente Ausgleich. Auf beiden Seiten wurde je einmal noch die Torumrandung geprüft, die Walliser durften den Punkt aber zum Schluss mit nach Hause nehmen.

Frimpong, der nach drei Spielen wieder in die Mannschaft des FC Luzern zurückgekehrt war, traf zum 1:0 gegen den FC Aarau nach einer Vorlage von Paiva (38.). Danach mussten sich die Zuschauer bei einem mäßigen Spiel bis zur 83. Minute gedulden, ehe Frimpong aus 18 Metern zum 2:0 traf. Drei Minuten später entwischte Paiva über links und bezwang Benito zum 3:0. Das sicher verdiente, wenn auch etwas allzu hohe 4:0 besorgte wieder Frimpong in der Nachspielzeit.

Der Leader FC Zürich kam dank einem Schuss von Silvan Aegerter aus 18 Metern zum knappen Sieg bei Neuchâtel Xamax. Dabei vergaben die Zürcher Chancen zu Hauf und hatten am Schluss Glück, dass sie dafür nicht noch betraft wurden. Besle traf zehn Minuten vor Schluss die Latte. In der Nachspielzeit schickte Schiedsrichter Studer Taljevic vom Platz nach einer Notbremse an Margairaz.

Nur 3.300 Zuschauer mochten sich im Letzigrund mit ansehen, wie sich der Grasshopper Club gegen Aufsteiger Bellinzona blamierte. Ein umstrittener Elfmeter von Sermeter und ein Tor aus dem Spiel durch den Türken sechs Minuten später bedeuteten die 2:0 Führung der AC nach 25 Minuten. Contis Tor (69.) zum 3:0 war so etwas wie die Quittung für die Posse um einen angeblichen arabischen Investor, welcher 300 Millionen Franken versprach, später aber als Hochstapler entlarvt wurde. Alessandro Riedle hielt dem Gespött der letzten Tage mit seinem zweiten Saisontreffer (80.) als einziger etwas entgegen.

Nach der höchsten Saisonniederlage der Young Boys gegen den Tabellenführer FC Zürich folgte eine Runde später der höchste Sieg seit fast acht Jahren. Der Gegner, der Tabellenletzte FC Vaduz, muss nun in den letzten fünf Spielen acht Punkte auf die zuletzt erstarkten FC Sion und FC Luzern wett machen, um den Ligaerhalt zu schaffen, was der desolaten Truppe von Littbarski von keinem zugetraut wird. Aber auch die Young Boys werden in den verbleibenden Runden ihren Acht-Punkte-Rückstand zum ersten Platz kaum mehr aufholen können. Nach dem Eigentor von Iten (14.) folgten fünf Berner Tore von fünf verschiedenen Torschützen. Ein gutes Zeugnis für die gelb-schwarze Offensive. Das Spiel war nach 28 Minuten und dem Platzverweis von Senna nach dessen Ellbogenschlag gegen Varela beim Stand von 2:0 bereits entschieden. Islands Nationaltorhüter Gunnleifsson, der Stammtorhüter Kirschbaum ersetzte, verhinderte eine noch höhere Niederlage. Kirschbaums Vertrag würde beim so gut wie sicheren Abstieg nicht verlängert. Von den Berner Toren war das 5:0 von Hochstrasser, ein unhaltbarer Schuss in die rechte hohe Ecke, das schönste. Yapi (88.) verwertete einen Elfmeter nach einem Foul an Häberli. Schneuwly (21.), Ghezal (53.) und Doumbia (61.) stießen bei ihren Toren jeweils auf wenig Gegenwehr. Ein deutlicher Sieg gegen einen allerdings in jeder Hinsicht erschreckend schwachen Gegner.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 31. Spieltag

Samstag, 02.05.2009
1:074'
Bühler (ET)
2:077'
Sankt-Jacob-Park (Basel) · Zuschauer: 21300 · Schiedsrichter: Carlo Bertolini
3:085'
Stadion Allmend (Luzern) · Zuschauer: 8600 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
Sonntag, 03.05.2009
0:119'
0:225'
0:369'
1:380'
Hardturm (Zürich) · Zuschauer: 3300 · Schiedsrichter: Claudio Circhetta
0:132'
La Maladière (Neuchâtel) · Zuschauer: 6400 · Schiedsrichter: Stephan Studer ( Lancy )
Dienstag, 05.05.2009
Iten (ET)
1:014'
2:021'
4:061'
6:088'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 13000 · Schiedsrichter: René Rogalla

Franz Böhmert hat versucht, Wolfgang Sidka den Abgang so schön wie möglich zu machen.

— Felix Magath