Sevilla und Real schlossen auf

Es wurde enger: Der FC Barcelona unterlag bei Villarreal, derweil die beiden ärgsten Verfolger ihre Hausaufgaben mit mehr (Sevilla) oder weniger (Real Madrid) Souveränität lösten. Bernd Schuster holte mit Getafe einen Zähler bei seinem Ex-Klub Levante ab.

Einen Punkt pirschte sich Levante UD näher an Nichtabstiegsplatz 17 heran, es hätten aber mehr sein können. Speziell in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber mehr vom Spiel, als die Kicker des FC Getafe, deren Trainer Bernd Schuster in der Saison 2004/05 Levante betreute. Riga hatte in der vierten Minute das 1:0 der Gastgeber erzielt, die in der Folgezeit weitere Möglichkeiten zu erhöhen ausließen. Getafe fand sich langsam zurecht, konnte aber nach einer knappen Stunde den 1:1-Ausgleich markieren, der bis zum Abpfiff hielt. Einem Kopfballtreffer Kapos wurde die Anerkennung verweigert.

Athletic Bilbao konnte sich beim FC Sevilla bis zur Pause schadensfrei halten, danach waren die Basken dem Titelanwärter nicht mehr gewachsen. In den ersten 45 Minuten verstanden es die Gäste noch, Sevillas Drangphase mit ihrem kompromisslosen Abwehrbollwerk abzuwürgen. Der frühe Treffer Kerzhakovs nach Wiederbeginn stärkte den Tabellenzweiten jedoch entscheidend. Der Bann war gebrochen und Fabiano - bester Spieler auf dem Platz – schoss aus zehn Metern Torentfernung, halbrechte Position, zum 4:1-Endstand ein (82.).

Ein typisches Spitzenspiel, das diesem Titel nicht gerecht wurde, war das Treffen Real Madrid (Platz 3) gegen den FC Valencia (4). Abgesehen von der schönen Ballstafette, die van Nistelrooys Führungstreffer (18., ein sehenswerter Volleyschuss) vorausging, lieferten die spanischen Großklubs nur fußballerische Magerkost. Der Ex-Madrilene Morientes konnte zwar ausgleichen (52.), doch Ramos köpfte 20 Minuten später zum glanzlosen Erfolg der Hausherren ein, die noch aussichtsreich im Titelkampf verblieben.

Dass die Konkurrenz näher heranrückte, musste sich der FC Barcelona selbst zuschreiben. Beim im tiefsten Mittelfeld versackten FC Villarreal kassierte der Tabellenführer eine 0:2-Niederlage. Der erste Spielabschnitt stand nahezu durchgehend im Zeichen der Gäste; weder Eto’o noch seine Mitspieler konnten aus ihrer Dominanz Nutzen ziehen. Villarreals Kicker erwiesen sich als wesentlich effizienter. Sie ließen sich von Barcas spielerischem Übergewicht nicht ins Bockshorn jagen und sammelten durch Tore von Pires (56.) und Senna (85.) einen nicht zwingend erwarteten Heimdreier.

André Schulin