"Noch auf der Intensivstation"

Keine Veränderungen auf den Champions League-Rängen, und auch im Abstiegsbereich blieb die Reihenfolge erhalten. Allerdings durfte Deportivo aufgrund des gewonnenen Kellergipfels gegen Vigo wieder etwas optimistischer in Galiziens Abendhimmel schauen.

Deportivo La Corunas 3:1-Heimsieg im galizischen Derby über Celta Vigo war elementar wichtig für das Tabellenschlusslicht, um noch halbwegs reelle Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. „Wir sind noch auf der Intensivstation, es war nur ein Sieg“, wies Coach Fernando Vasquez darauf hin, dass man immerhin noch sechs Zähler hinter Nichtabstiegsplatz 17 war. Die zeitige Führung durch Riki (9.) half den Gastgebern ebenso, wie der Platzverweis gegen Vigo-Stürmer Aspas (29., Rote Karte). Nach dem Seitenwechsel eröffneten sich Deportivo etliche Konterchancen, die längst nicht alle gut genutzt wurden. Es reichte aber immerhin zu zwei weiteren Treffern; das 2:0 durch Silvio war eine spektakuläre Direktabnahme aus der Distanz (65.), Salomao umkurvte Gästekeeper Varas zum 3:0 (79.). Park konnte zwei Minuten später lediglich auf 1:3 verkürzen.

RCD Mallorca ging bei Real Madrid mit einer 2:1-Führung in die Pause. Besonders mit hohen Hereingaben - Nsue (6.) und Alfaro (21.) trafen per Kopf - brachten die Insulaner die Madrilenen in Schwierigkeiten. Mit Özils Einwechslung (46., für Arbeloa) bekam Real weitaus mehr Fluss in seine Kombinationen. Der deutsche Mittelfeldstar hatte großen Anteil daran, dass die Partie noch vollends zu Gunsten der Gastgeber kippte. Tore von Ronaldo (52.), Modric (54.), Higuain (57.) und schließlich Benzema (90.) sorgten für den 5:2-Endstand. Mallorca kam zwar auch noch zwei, drei Mal gefährlich in Reals 16er, brachte die Kugel aber nicht mehr ins Netz. Mallorcas einkalkulierte Niederlage hatte keine größeren Nebenwirkungen, da Real Saragossa sich, ebenfalls erwartbar, nicht abzusetzen vermochte. Die auf Rang 17 platzierte Elf von Manuel Jimenez unterlag beim FC Sevilla deutlich mit 0:4. Bei Spitzenreiter FC Barcelona setzte sich die Messi-Super-Saison fort. Dem Argentinier gelangen zwei Treffer beim 3:1-Erfolg gegen Rayo Vallecano. Für Interimstrainer Jordi Roura war es der letzte Einsatz als Chefcoach der Katalanen, vor der Rückkehr des genesenen Tito Vilanova. Zu Messi meinte Roura: „Was soll ich sagen, wenn man den besten Spieler der Welt täglich erlebt? Er macht das Leben für einen Trainer einfacher.“

André Schulin