Atletico fast noch abgefangen

Real Betis profitierte von Valladolids Aussetzer und kam in vorletzter Minute zu einem Sieg. Real Madrid kassierte in Sevilla bereits in der zweiten Minute den entscheidenden Gegentreffer. Atletico Madrid kam nach einem 4:0-Vorsprung noch in die Bredouille.

Der FC Malaga führte seinen Erfolgslauf der vergangenen Saison fort. Mit dem 3:1-Heimsieg gegen Levante UD nahmen die von Manuel Pellegrini betreuten Andalusier hinter Spitzenreiter FC Barcelona (4:1 beim FC Getafe) den zweiten Platz ein. Mit einem vehementen Schuss ins linke Eck glich Michel zwischenzeitlich zum 1:1 für Levante aus (46.), doch Malaga fand, wie schon beim 1:0-Führungstreffer durch Saviola (27.), weitere Lücken in des Gegners Abwehr. Joaquin (58.) und in der Schlussminute Portillo mit einem Dropkick-Treffer sicherten den dritten Saisonsieg (plus einem Remis). Real Madrid musste in dieser frühen Meisterschaftsphase bereits die zweite Niederlage verkraften. Man konnte nicht sagen, dass die Madrilenen sich im Gastspiel beim FC Sevilla keine Torchancen erspielten. Was sie daraus machten war allerdings kläglich. Auch Sevilla schloss nicht immer optimal ab, Trochowskis Volleytreffer zum 1:0 (2.) sollte sich nach 90 Minuten dann jedoch als goldener Volltreffer erweisen.

Ein einziger Treffer entschied auch die den Spieltag abschließende Partie, als Real Valladolid Real Betis empfing. Beiden Teams musste eine schlechte Chancenverwertung bescheinigt werden; dass überhaupt ein Tor fiel, war einer kapitalen Defensivpanne der Gastgeber geschuldet. Betis startete in der 89. Minute einen Vorstoß über links außen. Die flach vors Tor geschlagene Flanke war schlecht - genau auf Valladolid-Keeper Jaime platziert, so dass Betis-Stürmer Ruben Castro schon abbremste. Der Schlussmann bekam den an sich harmlosen Schuss jedoch nicht unter Kontrolle und warf ihn quasi Castro vor die Füße, der nur einen kurzen Schlenker benötigte, um die Kugel ins Tor zu schieben. Da Valladolids Innenverteidiger vollends damit beschäftigt waren, eine Abseitsstellung zu monieren, konnten sie den späten Knockout nicht verhindern. Spät, etwas zu spät, fand Rayo Vallecano im Gastspiel bei Atletico Madrid den Zugang zum gegnerischen Tor. Dass es für Atletico nach einer 4:0-Führung noch eng werden könnte, war allerdings nicht zu erwarten gewesen. Delibasics Doppelpack zum 2:4 (82. und 85.) nahmen die Gastgeber deshalb noch gelassen hin doch als Baptistao auf 3:4 verkürzte (89.) - Atleticos Abwehr dilettierte bei dem Versuch, den Ball wegzuschlagen - wurde es kurzzeitig noch ungemütlich. Trainer Diego Simeone übernahm die Verantwortung für die unerwartete Hektik des Spielendes. Er schob es auf seine Wechsel: „Ich habe die Auswechslungen angeordnet, es war mein Fehler, dass Rayo zurück ins Spiel fand.“

André Schulin