Serie mit Bart

Bremen, Freiburg und Braunschweig konnten nach einer schwierigen Halbserie zumindest mit Erfolgserlebnissen in der Winterpause gehen. Die Bayern avancierten zu einem Gewinner des Spieltags, obwohl ihr Spiel gegen Stuttgart verlegt war.

Zusätzlich zum Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft in Marokko - im Finale feierten Pep Guardiolas Kicker einen souveränen 2:0-Sieg gegen Raja Casablanca - durfte sich der Bundesligaspitzenreiter FC Bayern in Abwesenheit über eine Stärkung seiner Position freuen: Die zwei noch am ehesten Verfolger-Verdächtigen fingen sich unerwartete Niederlagen ein. Bayer Leverkusen fehlte beim Gastspiel in Bremen die Frische, um die beherzt um einen guten Jahresabschluss kämpfenden "Grünweißen" zu bezwingen. "Wir haben heute anders gespielt als zuletzt und sind weiter auf der Suche nach dem richtigen Rezept", sah Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin im knappen 1:0-Erfolg lediglich einen Zwischenschritt. Deutlich fortgeschrittener in der mannschaftlichen Entwicklung durfte sich die Hertha wähnen, nach ihrem 2:1-Auswärtserfolg in Dortmund. "Das ist unglaublich und die Krönung unserer Hinrunde", strahlte Jos Luhukay. Mit nunmehr 28 Zählern gingen die Aufsteiger aus Berlin als überraschender Sechstplatzierter in die Winterpause. Der BVB hingegen wurde sogar noch von Mönchengladbach abgefangen. Das 2:2-Remis der Lucien-Favre-Elf gegen Wolfsburg, der erste Punktverlust der Gladbacher auf eigenem Platz, genügte, um die "Schwarzgelben" auf den vierten Rang zu verweisen.

Freiburgs 2:1-Sieg gegen Hannover vermittelte zwei statistische Besonderheiten: Die Gastgeber kamen im letzten Hinrundenspiel endlich zum ersten Dreier vor eigener Kulisse, während die 96er auch im letzten Versuch vor der Winterpause keinen Auswärtspunkt einheimsten. Frankfurt blieb einen Heimsieg auch am 17. Spieltag schuldig. Gegen den FC Augsburg, der seine beste Erstliga-Hinserie feierte, musste man eine 1:1-Punkteteilung akzeptieren. Ein torloses Unentschieden gegen Schalke beendete eine denkwürdige Halbserie der Nürnberger: Ohne Sieg war bis dahin noch keine andere Mannschaft geblieben. "Zu Null zu spielen, ist auch mal positiv. Wir machen Fortschritte. Glück haben wir bisher nicht gehabt", meinte Gertjan Verbeek nach einem guten aber erfolglosen Spiel der Franken. "So lange wir nicht gewinnen, bleibt mein Bart dran", reagierte der Niederländer mit einer Rasurverweigerung auf die schwarze Serie. Beim Hamburger SV veranlasste die 2:3-Heimniederlage gegen den FSV Mainz Bert van Marwijk dazu, die Qualität der Mannschaft in Frage zu stellen. Wutentbrannt feuerte er angesichts des Last-minute-Knockouts durch Okazaki seine Jacke zu Boden. "Die Situation ist ganz ernst und wir müssen jetzt nach unten gucken", deutete er an, dass der Bundesliga-Dino sich ernsthaft mit dem Thema Abstiegskampf befassen sollte. Für seinen Braunschweiger Kollegen war das ohnehin klar: "Wir bleiben Abstiegskandidat Nummer eins", erklärte Torsten Lieberknecht, woran auch der 1:0-Heimerfolg über Hoffenheim nichts änderte. "Aber man darf meine Mannschaft noch nicht totschreiben."