HSV und Schalke abgewatscht

Nach Abschluss des zweiten Spieltags erfreuten sich fünf Teams der Sechspunkte-Maximalausbeute, während bei fünf Mannschaften noch die Null stand. Schalke und der Hamburger SV erlitten heftige Rückschläge.

Mit Dortmund, Leverkusen und dem FC Bayern platzierten sich drei Kandidaten im vorderen Tabellenbereich, die dort auch erwartet wurden. Unantastbar wirkten die Favoriten in ihren Partien jedoch nicht. Leverkusen benötigte ein Eigentor, das ausgerechnet der zum Saisonbeginn von der Werkself zum VfB gewechselte Schwaab markierte, um in Stuttgart zu gewinnen. Der BVB tat sich sehr lange schwer, Braunschweigs Defensivbollwerk zu knacken. Erst der eingewechselte Nachwuchsakteur Hofmann brachte die Schwarzgelben in die Erfolgsspur. Braunschweigs später 1:2-Anschlusstreffer ließ die Gastgeber dann zum Schluss noch um den Sieg bangen. Und die Münchner - trotz aller Überlegenheit gegenüber den Frankfurtern - hätten bei anderer Bewertung mehrerer Situationen auch mit weniger als drei Zählern auf die Heimreise gehen können. „Wenn du benachteiligt wirst, holst du keinen Punkt“, beklagte sich Armin Veh. Mainz verdiente sich den Dreier beim SC Freiburg durch eine Steigerung in der letzten halben Stunde. Nach dem 3:2-Auftakterfolg gegen den VfB bedeutete das 2:1 im Breisgau den Sprung auf den vierten Platz. „Zwei Siege aus zwei Spielen sind mehr, als man sich wünschen kann“, nahm Thomas Tuchel den Hochstart der 05er zufrieden entgegen. Dass auch Werder Bremen noch mit weißer Weste glänzte, war nach den Resultaten der Vergangenheit ein für die Grünweißen ungewohnt erfreulicher Zustand. „Es ist uns aber völlig klar, dass wir weiterhin ein schwieriges Jahr vor uns haben“, ließ sich Robin Dutt von den knappen 1:0-Erfolgen über Braunschweig und nun Augsburg nicht täuschen.

Der FCA verpasste in Bremen einen möglichen ersten Punkterfolg durch mangelnde Konsequenz im Abschluss. Ein Problem, das nahezu zwangsläufig auch die vier anderen noch punktlosen Teams - Frankfurt, Freiburg, Braunschweig und Stuttgart - teilten. Der VfB scheiterte im Endspurt gegen Bayer auch am stark reagierenden Keeper Leno. Nürnberg sicherte sich im Heimspiel gegen Hertha spät seinen zweiten Saisonzähler, wodurch die Berliner ihren Spitzenplatz räumen mussten. „Wir haben zwei Punkte liegen lassen“, ärgerte sich Jos Luhukay. Im Vergleich zum Frust seiner Kollegen aus Hamburg und Gelsenkirchen kam der Berliner Coach jedoch noch gut weg. Schalke brach in Wolfsburg 0:4 ein, nachdem man zuvor eine knappe Stunde lang noch auf mindestens einen Zähler spekulieren durfte. „Ich kann da nicht einfach so drüber hinweggehen“, bereitete Jens Keller das Resultat Sorgen. Einen vergleichbaren Einbruch erlitt der HSV auf eigenem Platz beim 1:5 gegen Hoffenheim. Derweil Trainer Thorsten Fink die Spieler erstmal zwei Tage ‚verbannte’ (trainingsfrei), kritisierte Sportdirektor Oliver Kreuzer die Einstellung der Akteure: „Du kannst mal ein Spiel verlieren, du darfst aber nicht so ins Messer laufen“. Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre war hörbar erleichtert, dass man sich im Spiel gegen Hannover durchsetzte. „Es war wichtig für uns, zu punkten. Wir waren schon unter Druck“. Neuverpflichtung Max Kruse, mit seinem ersten Ligatreffer für die „Fohlen“, machte den Anfang beim 3:0-Sieg.

André Schulin