Torreiche Befreiungsschläge

Drei "weiße Westen" wurden einkassiert: Nach dem vierten Spieltag blieb nur noch der BVB verlustpunktfrei. Der FC Bayern verschaffte sich auf internationaler Ebene Kompensation für sein Remis gegen Freiburg, Stuttgart haute einen absolut überraschenden 6:2-Kantersieg gegen Hoffenheim heraus.

„In der Liga sind wir angekommen, aber wir haben eben nur drei Punkte“, beschrieb Armin Veh nach der 1:2-Heimniederlage Frankfurts gegen den BVB das Manko der Hessen. Dem Gegner waren derartige Sorgen gänzlich fremd: Als einziges Team hatten die Dortmunder nach dem vierten Spieltag die Maximalausbeute von zwölf Zählern angesammelt; Mkhitaryans erste Bundesliga-Treffer festigten die Tabellenführung der Schwarzgelben. Leverkusen strauchelte 0:2 in Gelsenkirchen, wo 04-Coach Trainer Jens Keller Komplimente an zwei Neuverpflichtungen verteilte: „Kevin Prince Boateng war schon sehr gut, auch Dennis Aogo hat bei seiner Premiere ein Riesenspiel gemacht“. Der FSV Mainz und die Berliner Hertha mussten aufgrund ihrer jeweiligen Auswärtsniederlagen die unmittelbare Tuchfühlung zum BVB abreißen lassen, auch der FC Bayern fiel nach Punkten hinter den BVB zurück. Im vorgezogenen Gastspiel beim SC Freiburg kamen die Münchner, personell stark umgekrempelt, nicht über eine 1:1-Punkteteilung hinaus. Als Entschädigung sicherten sich Pep Guardiolas Schützlinge jedoch in einem hochklassigen Match gegen den FC Chelsea am Freitagabend den UEFA-Supercup. Der packende Schlagabtausch ging nach einem 2:2-Remis nach der Verlängerung ins Elfmeterschießen, wo Neuer den Schuss des fünften „Blues“-Schützen Lukaku parierte.

In der Liga befreiten sich - nicht unbedingt mit spektakulärer Spielweise, jedoch mit ausgesprochen torreichen Siegen - der Hamburger SV (4:0 gegen Braunschweig), Borussia Mönchengladbach (4:1 gegen Werder) und vor allem der VfB Stuttgart (6:2 gegen Hoffenheim) aus der bedrohlichen Lage, verhängnisvolle Fehlstarts hinzulegen. „Es war wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen“, atmete Stuttgarts neuer Übungsleiter Thomas Schneider erleichtert durch. Hannover 96 feierte ebenfalls einen knackigen 4:1-Heimerfolg. Die „Roten“ nahmen den Gästen aus Mainz dank ihrer Effizienz das Spiel noch aus der Hand und rückten auf den vierten Rang vor. „Zu fünft können wir dann die Flanke von Stindl nicht verhindern und liegen prompt 2:1 zurück. Dadurch hat sich die Situation komplett verändert“, kommentierte Thomas Tuchel einen für ihn wesentlichen Wendepunkt der Partie. Augsburg sicherte sich derweil aufgrund seines zweiten Sieges in Folge den Sprung ins Mittelfeld. Die 0:1 unterlegenen Nürnberger enttäuschten vor eigenem Publikum und fielen auf den vorletzten Rang zurück.

André Schulin