Montella fordert eine Steigerung

Vor eigenem Publikum erspielte Florenz nunmehr 36 Punkte - das trug entscheidend dazu bei, noch um die CL-Plätze mitzumischen. Neapel fing sich nach fünf sieglosen Spielen, derweil Lazios Kurve nach unten zeigte.

Kein Serie A-Team holte bislang mehr Punkte auf eigenem Platz als der AC Florenz. Gegen das abstiegsbedrohte Team des FC Genua benötigte Vincenzo Montellas Mannschaft allerdings schon ein Eigentor von Cassani (77.), um den 3:2-Sieg über einen in der Schlussphase dezimierten Gegner (76., Gelb-Rot für Bertolacci) sicherzustellen. „Um unsere Ziele zu erreichen müssen wir uns zwangsläufig noch steigern“, erklärte Montella nach dem schwer erkämpften Sieg. Mit ihren 51 Punkten hielt die Fiorentina als Viertplatzierter noch aussichtsreich Kontakt zum AC Mailand (54), der dank zweier Balotelli-Treffer (8./66.) zum erwarteten Heimsieg über Schlusslicht US Palermo kam. Auch der SSC Neapel (56), der nach fünf sieglosen Spielen mit dem knappen 3:2-Erfolg über Atalanta Bergamo seine Durststrecke beendete, konnte sich noch nicht entscheidend absetzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Juventus Turin auf dem Weg zum Scudetto (Meistertitel) nicht mehr zu bremsen ist, erhöhte sich allerdings. Vucinic und Marchisio trafen zum 2:0-Auswärtssieg beim FC Bologna, der Juves Gesamtkonto auf 65 Zähler verbesserte.

Florenz durfte den Blick aber nicht nur nach oben richten. Vier Teams verblieben als ernsthafte Konkurrenten, die Druck von unten entwickeln könnten. Darunter vor allem Inter Mailand (47), dessen Gastspiel bei Sampdoria Genua wegen schlechter Wetterbedingungen verlegt wurde. Beide römische Klubs (jeweils 47 Zähler) blieben ebenfalls noch in Lauerstellung, sowie als Außenseiter Catania Calcio (45), das sich Udinese Calcio mit 3:1 vom Leib hielt. Lazios Sinkflug in der Liga setzte sich indes fort. Ab der 16. Minute in Unterzahl (Gelb-Rot für Ciani) verlor das in der Europa League erfolgreiche Team beim FC Turin mit 0:1. „Es sah aus wie Weihnachten“, sagte Turins Trainer Giampero Ventura und meinte damit nicht den per Direktabnahme erzielten Siegtreffer durch Jonathas (78.). Die Akteure kämpften sich bei heftigem Schneefall über die gesamten 90 Minuten. Den Weihnachtsmann für seinen AS Rom spielte einmal mehr Francesco Totti, der im Spiel gegen den FC Parma den 2:0-Endstand für die Roma markierte.

André Schulin