Rot für de Rossi

Traf aus der Tiefe des Raumes: Miralem Pjanic
Im Derby gegen die Roma konnte Lazio nach drei sieglosen Partien den Abwärtstrend stoppen. Inter indes büßte, nachdem man sich gerade an Juve herangeschoben hatte, seine gute Ausgangslage wieder ein. Neapel traf viermal im Auswärtsspiel beim FC Genua.

Inter Mailands Erfolg bei Juve aus der Vorwoche war mit der 2:3-Niederlage bei Atalanta Bergamo schon wieder verpufft. Da Juventus Turin einen 6:1-Kantersieg (drei Treffer durch Quagliarella) bei Delfino Pescara einfuhr, wuchs der Vorsprung des Tabellenführers gegenüber Inter wieder auf vier Zähler an. Ein satter Freistoßtreffer Guarins (56.) brachte den Mailändern den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich in Bergamo, doch der Doppelpack von Denis (60./67., Foulelfmeter) bescherte Atalanta einen in den letzten Jahren rar gewordenen Dreier gegen Inter. Palacio gelang lediglich noch Inters Anschlusstreffer. Von hinten schob sich der SSC Neapel wieder näher heran. Zur Halbzeit lag Walter Mazzarris Elf beim FC Genua noch 0:1 (23., Immobile) hinten. In der lebhaften zweiten Hälfte markierte Mesto aus spitzem Winkel zunächst den Ausgleich (54.), bevor Bertolacci aus kurzer Distanz die Gastgeber umgehend wieder in Vorlage brachte (56.). Cavani glich nach einem Konter auf 2:2 aus (79.). Die Entscheidung fiel dann in der Nachspielzeit, als Hamsiks Flugkopfball Napoli erstmals die Führung brachte. Als Genua alles nach vorn warf, konterten die Gäste nochmals erfolgreich: Insigne stellte den 4:2-Endstand her.

Das römische Derby wurde traditionell mit großer Intensität geführt, spielerische Finessen kamen dabei zu kurz, was allerdings auch dem tiefen Boden geschuldet war, der eine entscheidende Rolle bei Kloses Treffer zum 2:1 spielte. Hernanes’ Vorlage wurde derart abgebremst, dass sie genau in den Lauf des Deutschen passte (43.). Damit ging Lazio, im Olympiastadion als Gastgeber für AS Rom fungierend, erstmals in Führung. Die Roma hatte im Anschluss an einen Eckstoß durch Lamelas Kopfball das 1:0 hergestellt (9.), ein Freistoßtreffer Candrevas, bei dem Roma-Keeper Goicoechea sehr schlecht aussah, führte zum 1:1 (35.). Mauri profitierte dann in der 47. Minute von einem eklatanten Abwehrschnitzer der Gäste und schoss unbedrängt aus 15 Metern zum 3:1 ein. Mehr als doppelt so groß war die Distanz, aus der Pjanic per Freistoß den 2:3-Endstand markierte. In dieser Situation war es Lazio-Keeper Marchetti, dem die Narrenkappe gepasst hätte. Keine Narretei, sondern eine handfeste Tätlichkeit war es, die Roma-Raubein de Rossi in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Rote Karte einbrachte. Dieser Platzverweis kostete den Römer die Nominierung für das nächste Länderspiel Italiens.

André Schulin

Serie A
- 12. Spieltag

Samstag, 10.11.2012
0:19'
1:225'
1:330'
1:438'
Adriatico (Pescara) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Luca Banti ( Livorno )
Sonntag, 11.11.2012
1:052'
2:071'
Renzo Barbera (Palermo) · Zuschauer: 17000 · Schiedsrichter: Andrea Gervasoni
1:039'
1:143'
2:189'
2:290'
Marc Antonio Bentegodi (Verona) · Zuschauer: 9500 · Schiedsrichter: Daniele Doveri
1:023'
1:154'
2:279'
2:390'
2:490'
Luigi Ferraris (Genua) · Zuschauer: 20500 · Schiedsrichter: Nicola Rizzoli ( Bologna )
0:19'
1:135'
2:143'
3:147'
3:286'
Olympiastadion (Rom) · Zuschauer: 49000 · Schiedsrichter: Gianluca Rocchi ( Florenz )
0:110'
0:238'
1:260'
Giuseppe Meazza (Mailand) · Zuschauer: 50300 · Schiedsrichter: Andrea Romeo
Olimpico (Turin) · Zuschauer: 14500 · Schiedsrichter: Andrea Gervasoni
1:156'
2:160'
3:167'
3:284'
Atleti Azzurri d'Italia (Bergamo) · Schiedsrichter: Antonio Damato

Ingo Anderbrügge, der Mann mit dem härtesten Schuss der Liga. Alle denken, jetzt holt er den Hammer raus. Aber es war nur der Glasschneider.

— Werner Hansch