Siena veränderte das Vorzeichen

Inter holte seinen dritten Auswärtsdreier, Siena eliminierte das Minus vor seiner Punktzahl und Lazio unterlag im Spitzenspiel in Neapel. Klose wurde dabei nicht aufgrund seines Torriechers sondern seiner Fairness gelobt.

Abgestürzt aber Respekt gewonnen - Lazio Rom verlor das Gastspiel beim SSC Neapel mit 0:3. Napolis Torjäger Edinson Cavani versetzte seine Fangemeinde mit einem Dreierpack in Verzückung (19./31./64.). In der Anfangsphase des Spiels hatte jedoch Lazio, durch Miroslav Klose, das Leder zum ersten Mal über die Torlinie gebracht. Schiedsrichter Luca Banti deutete auf den Anstoßpunkt, derweil die Akteure des Gastgebers protestierten. Auf Nachfrage Bantis bei Klose gab der Deutsche dann zu, dass ein Handspiel seinem Treffer, der damit annulliert wurde, zugrunde lag. In italienischen Medien wurde Klose für das Eingeständnis seines Regelverstoßes gewürdigt. Lazios Attacke auf einen CL-Rang war durch die Niederlage vorerst abgeschmettert. Napoli rückte Juventus Turin (0:0 beim AC Florenz) näher auf den Pelz.

AC Siena arbeitete erfolgreich daran, seine Hypothek abzubauen. Der wegen Beteiligung am so genannten „Wettskandal“ mit einem Abzug von sechs Zählern in die Saison gestartete Klub aus der Toskana sprang nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Bologna in den positiven Punktbereich und ließ in der Tabelle Cagliari Calcio (0:2 beim AC Mailand) und US Palermo (0:1 bei Delfino Pescara) hinter sich. Sienas Sieg musste indes als schmeichelhaft bezeichnet werden, da Bologna weitaus häufiger zu guten Abschlüssen kam. Mehrfach bewahrte Siena-Keeper Pegolo sein Team vor einem Rückstand und auch nachdem Calaio der glückliche 1:0-Treffer gelungen war (61., noch abgefälscht) war es Pegolo, der bei einem Konter Bolognas den Sieg mit einer Faustabwehr sicherte. Inter Mailand setzte seine merkwürdige Serie fort: Mit dem 2:0-Erfolg bei Chievo Verona feierte die Elf von Trainer Andrea Stramacchioni im dritten Auswärtsspiel den dritten Sieg, derweil beide Heimspiele verloren gingen. „Chievo hatte den besseren Start, aber wir wurden in der zweiten Hälfte immer stabiler und blieben im Angriff gefährlich. Unterm Strich denke ich, dass der Sieg verdient war“, analysierte Stramacchioni, der während des Spiels auf eine Dreier-Abwehrkette umstellte, die Partie.

André Schulin