Juve von Inter gestoppt

Der elfte Spieltag war mit 33 Treffern nicht nur torreich, er sorgte auch für manche Überraschung. Milans Frust über den Saisonverlauf fand ein wenig Linderung im Schützenfest gegen Verona und Aufsteiger Delfino Pescara schnappte nach seinem dritten Sieg etwas Luft.

Vier Spiele ohne Sieg (ein Remis) hatten Liganeuling Delfino Pescara an den Rand der Abstiegsregion geworfen. Im Heimspiel gegen den FC Parma, der zuvor drei Partien am Stück gewann und an den Europa-League-Rängen schnupperte, feierte Giovannis Stroppas Mannschaft aber wieder ein Erfolgserlebnis. Die Gäste hatten in dem recht ausgeglichenen Match die besseren Torchancen und Pech bei einem Pfostenschuss in der ersten Halbzeit. Abbruscatos überlegt ins lange Eck platzierter Führungstreffer (49.) spielte Pescara dann ins Blatt. Gegen die weit aufgerückten Gäste setzte ein durch Weiss abgeschlossener Konter in der Nachspielzeit den 2:0-Schlusspunkt. Mit nunmehr elf Zählern reihte sich die in den Abruzzen beheimatete Mannschaft in jene Gruppe ein, die den Kontakt zum Mittelfeld wahrte. Zu Jenem zählte der AC Mailand, dessen Abschneiden bis dahin keinen Anlass zu ausgelassener Freude gab. Hocherfreut war Milan indes, wieder einmal auf Chievo Verona zu treffen. Mit einer deftigen 5:1-Packung schickten die Mailänder ihren Lieblingsgegner auf die Rückreise. Dies war der zwölfte Sieg gegen Chievo in Folge - ein Rekord in der Serie A, bezüglich direkter Vergleiche zwischen zwei Klubs.

Juventus Turin verlor den direkten Vergleich im Spitzenspiel gegen Inter Mailand. Vidals nach 18 Sekunden erzielter Führungstreffer - eigentlich irregulär, da Asamoah zuvor im Abseits stand - beeindruckte Inter nicht im Geringsten. Juve verpasste zunächst jedoch Möglichkeiten nachzulegen, was sich in der zweiten Hälfte rächen sollte. Militos Doppelpack (59., Elfer/75.) kippte die Partie und in der Nachspielzeit erhöhte der frei im 16er zum Schuss kommende Palacio auf 3:1. Juves Polster auf Inter schrumpfte auf einen Zähler zusammen. Die nächsten Verfolger blieben jedoch auf Distanz. Der drittplatzierte SSC Neapel trennte sich zuhause nur 1:1-Unentschieden vom FC Turin und Lazio Rom, ohne den gesperrten Klose, bezog eine deutliche 0:4-Abfuhr bei Catania Calcio. Das Fachblatt ‚Gazetta dello Sport’ urteilte: „Ohne Klose schmilzt Lazio wie Eis in der Sonne.“ Ein Hoffnungsschimmer erfasste hingegen Schlusslicht AC Siena. Die mit einem Punktabzug (sechs Zähler) bestrafte Elf von Serse Cosmi hielt dank eines 1:0-Heimsieges (55., Paci) gegen den FC Genua den Anschluss an die Nichtabstiegsränge.

André Schulin